Samstag, 26. November 2011

Standard vs. Abenteuer - Geschichten über's Arbeiten und Reisen!

Hallöchen alle miteinander,

endlich mal wieder ein offzielles Lebenszeichen. Es ist wieder einmal Wochenende (schon das fünfzehnte in Iquique) und somit Zeit zum Bloggen. Ich wieß, die Abstände werden immer größer, aber naja das Leben hier in Iquique hat mehr zu bieten als das Internet.
Tja, wie waren die letzten zwei Wochen? 'Wie immer' trifft es eigentlich, aber irgendwo dann doch nicht. Ich arbeite noch immer regelmäßig und sehr gerne in meinen Einsatzstellen, Lukas ist widererwarten immernoch da, auch Gabi hält es noch mit uns aus und und und und .. Ich habe mehr von der Umgebung hier gesehen, war in Folge dessen auf 4351 Metern Höhe in einem kleinen Dorf um ein Fest der Aymara die dort leben mitbekommen und habe gelernt, dass man Kakteen nicht zu nahe kommen sollte, (wenn der Lukas in der Nähe ist.) Aber dazu später mehr.  
Achja! Weihnachten rückt näher und ich versteh es überhaupt nicht, denn es wird wärmer und wärmer .. also kommt doch bald der Sommer und somit alles andere als Weihnachten. Oder?

Die Woche nach meinem letzten Blogeintrag war wirklich total geprägt vom Alltag. Mittlerweile hat die Routine ihren Platz eingenommen und dennoch wird es nicht langweilig. Ich war von Montag bis Freitag im Kindergarten - wie immer. Momentan werden immer wieder Lerneinheiten eingeschoben, weil die Kinder im Saal "Transicion" bald in die Schule kommen. Ja, das heißt meine Schützlinge mit denen ich die ersten Stunden im Kindergarten verbracht habe, gehen nun in die Schule. Die Abschiedsstimmung ist noch nicht so deutlich spürbar, macht mir aber schon zu schaffen wenn ich daran denke das Sie bald weg sind, wo doch jeder seine Eigenheiten hat die man lieben gelernt hat. Also verbringe ich nun jede Minute mit denen die bald gehen und versuche Ausflüchte in die Sala Cuna zu vermeiden - nicht immer von Erfolg gekrönt.

Nachmittags, in der anderen Sala Cuna, war ebenfalls alles in ordnung. Einziger Unterschied zu sonst, fast alle Kinder rennen ohne Windeln rum, sodass der ein oder andere Unfall vorprogrammiert ist. Naja was solls, anstatt Windeln wechseln sind jetzt halt Gänge zum Klo der Alltag. 
Am Dienstag eben dieser Woche, war dann auch noch Simons Geburtstag, (er ist der jüngste Sohn von Nicole) sodass wir uns einen Abend in der Woche den Bauch mal wieder ordentlich mit "Completos" vollstopfen konnten. Andere mehr, andere weniger ;-). Danach bin ich - um mal wieder zu Joggen - von Nicole   aus nach Hause gelaufen. Was mich da im dunkeln erwartete, werde ich in einem extra Bericht mal schildern.

Tja, somit war dann auch schneller als gewollt das Wochenende da. Samstag Morgen waren wir in alto Hospicio, weil dort ein fest für alle Kinder der Fundación war. Babykrippe, Kindergarten, Mädchenheim und Jugendzentrum etc. waren vertreten. Ebenfalls anwesend waren Buzz Lightyear, Woody und Freunde, um die Kinder zu bespaßen. Eine Hüpgburg, ein großes Fussballfeld, ein Trampolin und ein improvisiertes Kino waren ebenfalls vorhanden. Man so viel Programm für die ganze Hüpfer - genial. Zum Schluss wurde dann gemeinsam gegessen und zusammengetragene Kleiderspenden wurden ausgeteilt.
o.l.: Alle Kinder während des Prgrammes / o.r.: Gabi & Ich
unten: Alles Kinder beim gemeinsamen Essen
So schön das Fest auch war, ich habe Dortmund / Bayern verpasst. Konnte das Ganze aber wegen des Ergebnisses ohne bleibende Schäden überstehen. Als hätten wir in Alto Hospicio nicht schon genug in der Sonne gesessen, sind wir dann - wieder in Iquique angekommen - noch an den Strand. Gut durch und etwas verbrannt sind wir dann nach Hause. Wie sich im Laufe des Abends herausstellte,in das Nest der Glühwürmchen. Jeder hatte sich ordentlich den Pelz verbrannt. Selbst Paul war ein wenig rot. Sonntag dann das Selbe wie immer. Ausschlafen, Strand und Messe. Am Morgen darauf dann ein unwiderstehliches Angebot. Wie am Vorabend angekündigt, werden Messdiener gesucht. Bald also neu in Iquique: Gringos auf dem Altar der Gemeinde San Norberto.
Die Tage darauf - wieder Standartprogramm im Kindergarten und der Babykrippe Im Kindergarten jedoch war der "Geburtstag" aller Kinder. Eigentlich nur ein Anlass um dick zu feiern und alle Kinder in Kostümen antanzen zu lassen. Goldig! Anfang Dezember ist in der Babykrippe ein interkulturelles Fest. Wir Europäer werden in typischer Kleidung (glaube ich) auflaufen und alle mit köstlichen deutschen und österreichischen Speisen verzaubern. Keine Ahnung was das sein soll, aber für Vorschläge bin ich immer offen - also nur her damit. Wenn ich dann also mit der "Pflicht" fertig war, ging es an die Kür. Diese Woche: "Lisa im Büro". Ist immer ganz lustig da. Zusammen mit Lukas, Gabriel und Jaime (die dort die Bürohengste miemen) wird jeder erdenkliche Mist gemacht (natürlich neben dem Arbeiten!) Um so größer dann die Freude, als es hieß: "Jo Lisa, wir sind am Wochenende mit Gabriel unterwegs." Nur noch den so verhassten 23.November / Mittwoch über de Bühne kriegen und schon konnte das lange Wochenende losgehen. Achja, langes Wochenende, weil Pater Erico (ein österreichischer in der Wüste lebender Pater uns mit auf ein Fest in einem Dorf in den Bergen der Wüste mitnehmen wollte.) Stellvertetend für Bruder Paul durften wir also mit. Nach einem also eher stillen Mittwoch dann das Mega Wochenende. Jetzt, sollte es eigentlich spannend werden.

Donnerstag sind wir planmäßig um 5.30 Uhr aufgestanden, aber natürlich nicht wie geplant um 6.00 Uhr losgefahren. Mit 30minütiger Verspätung (laut Richtlinien der deutschen Bahn noch pünktlich) machten wir uns dann auf den Weg nach Huara zu Pater Erico. Wäre es nicht so nebelig gewesen, hätten wir uns nicht drei mal verfahren und wären somit pünktlich gewesen. Aber das Leben ist nunmal kein Spiel der Konjunktive.
Nebel!
Huara - ohne Nebel










Von Huara aus ging es dann nach Cariquima - ein Dorf auf 3756 Metern Höhe - in dem das Fest des Schutzpatronen (San Juan) der Stadt stattfinden sollte. Die Strecke dorthin schon ein riesenhighlight. Die trostlose Steppe wich den Kakteen und eben diese wichen nach der Zeit grünen Pflanzen und grasähnlichen Gewächsen. Auch der hohe Sauerstoffanteil in der Luft machte sich von dannen. Das atmen wurde schwer. Lamas waren immer öfter zu sehen, Sträuße jedoch blieben aus.
Ein kleines Dorf mit eigener Quelle
Braun weicht Grün
Aus Sand mach Pflanzen

Lamas auf 4000m Höhe








Lukas und Ich
Sage und schreibe 4351m hoch!



In Cariquima angekommen: Alle Einwohner hatten sich dort zusammengefunden, um gebührend das Fest zu Ehren eben dieses Heiligen (San Juan) zu feiern. Bei "Charquícan" (Kartoffel- und Gemüseeintopf mit Lamafleisch) - ja ich habe Lama gegessen - wurden wir als wir ankamen "verköstigt". Als ich wusste was ich da grade esse wurde mir schlagartig schlecht. Typisch Lisa: Was ich nicht kenne, mag ich nicht. Außerdem: der Anfang vom Ende. Man beachte, wir waren 3756 Meter höher als wir es von Iquique her gewohnt sind. Heißt also weniger Sauerstoff und für Laien wie wir sie sind weniger Power und somit: Totalschaden. Der anfänglichen Übelkeit - wohl oder oder übel (haha) ausgelöst durch das Fleisch dieser haarigen Tiere mit den komischen Zähnen, die spucken wenn Sie unzufrieden sind - folgte der vorher so oft angekündigt Schwindel inklusive Kopfschmerz. Der Weihrauch in der Messe anlässlich des Festes gab uns allen den Rest. Bei Kokatee und etwas Ruhe haben sich meine Mitstreiter dann bekrabbelt aber für mich war erstmal Ende - Große Klappe nix dahinter. Die zweite Hälfte der Messe und die Hälfte der Prozession hab ich liegend im Auto verbracht. 
Die besagte "Suppe" mit Lama
Deshalb gucke ich auf dem anderen Bild leicht angewidert



Typische Trachten der Aymara
Hier: Beim Tanzen auf dem Platz
Das Dorf - wartend auf den Beginn
der Messe



Selbst der Pikser von Gabi mit einer Nadel eines Kaktusses erschien irgendwie unwirklich. Obwohl wir also schon wieder 600 Meter tiefer waren, als der höchste Punkt den wir passiert haben macht die Höhe mich doch fertig. Zwischenzweitlich fühlte ich mich wie bei meinem Weihrauch-Koma in der Kirche. Aber auch das ging vorbei, sodass ich als Bier, Mittagessen und jeglicher Süßkram aufgetischt wurde wieder halbwegs fit auf der Plaza stand um wenigstens körperlich da zu sein. Nachdem es dann nach der Prozession ein weiteres mal "Ich-spuck-dich-an,-wenn-du-mich-komisch-anguckst"-Tier gab, sehnte ich die Rückfahrt nach Huara herbei. Ich weiß nicht wieso, aber ich wollte patu kein Lama essen und außerdem war die Höhe für den ersten Trip doch gewaltig hoch. Des weiteren merkte man den misstrauischen Einwohnern (größtenteils Aymara - also Ureinwohner) an, dass wir nicht ganz willkommen waren. Auf die Frage hin, ob ich ein Bier haben können warfen Sie sich erst einmal komische Blicke zu, ehe ich dann eines bekam. Außerdem starrten uns beim Essen alle an, als seien wir soetwas wie Ausstellungsstücke. Fazit: Heimreise. Also packten wir nach 6Stunden zusammen und gingen in Richtung Auto. Bevor ich dann endlich ins Auto stieg, lernte ich noch welchen Respekt man Kakteen zollen sollte, wenn man den Lukas im Nacken hat. Stand ich doch da ganz unschuldig und hab angedeutet diesen Kaktus obligatorisch zu umarmen, damit Gabi ein Foto schießen konnte - ZACK: ein kleiner Schubser, der kräftige Griff in den Nacken (der aber nicht mehr ausreichte um mich vor einer realen Umarmung mit diesem stachligen Zeitgenossen zu retten) ehe dann der finale Schrei kam. Drei Pikser in der Hand waren das Ergebnis eines geplanten Unfalles. Lukas, der solche Aktionen keineswegs beabsichtigt, hatte ja noch versucht mich zu retten doch - it was just a litte too late. 
Kokateeschlürfend und darauf wartend,
dass die Übelkeit verfliegt
v.l.: Gabi, Pater Erico, eine Schwester, Lukas und Ich















Es tat weh!
Mit kleinen schmerzenden roten Punkten in der Hand, ging es dann heimwärts. In Huara angekommen, entschlossen wir uns dann im Hause von Pater Erico zu übernachten. Also erst einmal Zimmer bezogen. Nachdem Lukas dann auch verstanden hat, dass er nicht mit uns Mädels in einem Zimmer schlafen kann, haben wir uns erstmal hingelegt, ehe wir zu Abend aßen und auf Grund fehlender Ausrüstung von Canasta auf "Elfer raus" umsteigen mussten. Babarisch! Etwas geplättet von der Höhe, ging es dann auch zeitig ins Bett. Am nächsten Tag wollten wir dann eigentlich mit Pater Erico nach Pica, wo er bei der Abnahme der Beichte helfen sollte. 

Er konnte nicht also entschlossen wir uns kurzerhand den "Gigante de Atacama" zu besichtigen. Morgens schnell gefrühstükt und ins Auto gesetzt und zu eben dieser Attraktion gefahren. Mit 15 Minuten Autofahrt also nur einen Katzensprung von Huara entfernt. Diese 86 Meter große Gottheit wurde ca 1400 n.Chr. von idigenen Bewohnern dieser Gegend auf den Berg "gezeichnet". Eigentlich wurde hier gescharrt und das Ganze mit Steinen umrandet. So ergibt sich also der wohl größte menschliche Geoglyph! Lukas, Gabi und Ich haben dann, nachdem wir den Hügel erklommen haben ein eigenes "Scharrbild" gemacht, indem wir auf den selben Hügel "MaZ" geschrieben haben. Selbst von unten noch gut zu sehen. Wahnsinnig erschöpft von dieser körperlich schweren mit nichts zu vergleichenden Arbeit sind wir dann nach Pica gefahren. Ach ne. Vorher machten wir och einen Zwischenstop an einem der großen Sandhügel um eben einen solchen zu besteigen. Barfuss liefen wir durch den warmen/heißen Sand. Naja - Pica. Ihr erinnert euch? Frische Säfte, die Quelle zum Baden und dieses angenehme Klima? Ahja. Gut! Dort verbrachten wir einen wunderschönen Tag am eben genannten Ort - der Quelle - und der weltbesten Säften, ehe wir dann abends nach Hause fuhren.
Gigante de Atacama
MaZ - What else?




Äh ja !
Heiß!




















Als wäre dieses "Wochenende" noch nicht anstrengend genug gewesen, wollten wir am nächsten Tag mit Gabriel (dem Journalisten der momentan in der Fundación arbeitet) - nochmals in die Wüste fahren um einige Sehenswürdigkeiten abzuklappern, weil er für ein Projekt, das er nebenbei am Laufen hat einige Videos drehen musste. Unter anderem die bekannten "Oficinas" 'Santa Laura' und 'Humberstone'. Die Überreste der schlagartig verlassenen Städte, als damals der Salpeterabbau überflüssig wurde.
Samstag Morgen ging es dann also los. 7.00Uhr chilenischer Zeit standen wir 3 dann also gestriegelt im Haus und warteten nur auf Gabriel. Nach 1 Stunde Fahrt durch den Nebel, kamen wir dann an. Während Gabriel seiner Arbeit nachging, sind wir also durch die ehemaligen Salpeterwerke gegangen und haben uns die aus Wellblech konstruierten Häuser angeschaut, ehe es dann weiter nach 'Humberstone' ging und später schließlich nach Pozo Almonte. Der wohl hässlichsten Stadt im ganzen Norden. Die Stadt, in der wir einen Monat lang leben dürfen (ihr erinnert euch? Ich schrieb in meinem letzten Blogeintrag darüber. Die Fundación macht dort oben mit dem Beginn des neuen Jahres 2 Kindergärten auf.) Als Gabriel das wusste, hatte er natürlich Spaß daran uns den Rest des Tages damit zu quälen. "Polvo-Almonte" (zu deutsch: staubiges 'Almonte' / also die staubige Stadt) war der neue Name des Kaff's welches wir im Januar beziehen (dürfen/müssen.) Und wenn uns langweilig werden würde, könnten wir uns ja eine 'Pozina' / einen 'Pozino' suchen. So nennt man die Einwohner dort oben. Mit einem Sarkasmus und einer Schadenfreude wie ich Sie bisher nicht kannte stichelte Gabriel wo er nur konnte. Das nötige Mitleid bekamen wir erst von seiner Freundin, die nach dem obligatorischen Mittagessen an der Tankstelle zu uns stieß. Mit keinem Wort kann ich beschreiben wie viel Spaß der Tag gemacht hat. Mit Menschen - Freunden - hier vor Ort etwas zu Unternehmen - ein Traum. Ein weiteres erwähnenswertes Ereignis ist noch, dass wir und die Geoglyphen "Cerro Pintado" angeschaut haben. Ebenfalls Scharrbilder auf den Hügeln in der Wüste. Zum Schluss - wir waren doch alle recht fertig - lud Gabriel uns dann noch auf ein Eis in "Polvo-Almonte" ein, ehe er uns dann wieder in Iquique absetzte. Ich freu mich schon jetzt auf den nächsten Trip mit ihm. Es war ein einfach legendär!




 Santa Laura:
v.l.: Überreste des Salpeterwerkes (1&2) und der "Profi" bei der Arbeit (3)





  
Humberstone:
o.l.: Überreste des Salpeterwerkes (1), Die Lok & ich (2), Auf dem Sprungbrett des Schwimmbads (3)
Ja, Humberstone hat ein eigenes Schwimmbad. 1862 lebten dort immerhin ca. 3700 Menschen.
Innenansicht der Überreste (4)

Bedient von den vollgepackten letzten Tagen trete ich jetzt langsam den Weg in mein Bett an, um morgen das schöne Wetter am Strand genießenzu können, um Montag wieder frisch und ausgeruht an die Arbeit gehen zu können.


Saludos de Iquique
Lisa

Sonntag, 13. November 2011

Lisa in Chile - Wochen Nr.12/13

Hallo Liebe Leser,

es hat etwas länger gedauert, bis ich mich wieder zum bloggen aufraffen konnte, denn parallel hierzu, habe ich in den letzten Tagen meinen zweiten offiziellen Rundbrief angefertigt und abgeschickt. Hier also ein Appell an alle: Checkt eure Mails!

Tja, was ist so passiert in letzter Zeit. Wie schon erwähnt, Gabi ist angekommen, ich habe fleißig gearbeitet, meinen chilenischen Personalausweis (endlich) beantragt, eine Woche mit einem kaminroten Auge gekämpft, mir ordentlichst den Pelz verbrannt und zum ersten Mal dieses nervige Spiel, welches meine "Nachbarn" jedes Wochenende öffentlich praktizieren - so etwas ähnliches wie Bingo, hier aber unter dem Namen Lota laufend - gespielt. Auch egal worin der Unterschied liegt, denn bei beiden Spielen werden wartenden Personen mit einer Spielkarte auf der sich Nummern befinden und unendlich vielen Maiskörnern Zahlen an den Kopf geschleudert. Wer dann also 3, 4 oder 5 Zahlen in einer Reihe hat brüllt dann halt irgendwas unverständliches und bekommt n "Preis". Jedes Wochenende fangen die bekloppten übrigens an zu spielen. Am Nachmittag geht das Geschrei los |: "Cuarenta y ocho, treinta y seis, cincoooooo - LOTA? - LOTA! - BUENA LA LOTA" :| .. Bevor es dunkel wird, oder der Typ heiser ist hören die nicht auf. Gut, dass es grade Sommer wird und es immer länger hell bleibt. FAIL!
Die harmlosere Version davon, die dann nur 2 Stunden geht und bei der man nützliche Dinge wie Reis, Mehl, Öl, Tee und ähnliche Dinge gewinnen kann, habe ich dann zusammen letzten Sonntag mit Gabi, Lukas, Daniel und Paul in einer Gemeinde um die Ecke gespielt. Eigentlich hätte man laufen können, aber da Bruder Paul scheinbar wusste das wir richtig abräumen, sind wir mit den Auto gefahren. Zwei mal "Lota" und zwei mal irgendetwas anderes. WAHNSINN wie gut wir waren.

Die Woche vor diesem erfolgreichen Sonntag war größtenteils von der sich immer mehr einschleichenden Routine geprägt. Kindergarten und Babykrippe - aber letzte Woche immer mit Gabi, die ja die Zentren kennenlernen muss. Mittwoch & Freitag also wieder volles Programm gehabt. Donnerstag, den 3.November (nur damit ihr wisst, dass ich von vor 2Wochen rede), war ich mit dann mit Paul&Lukas endlich mal im 'Registro Civil' um meinen chilenischen Personalausweis zu beantragen. Da wir ja unsere Jahresvisum haben, sind bisher noch nicht auf die Idee gekommen uns ein weiteres Dokument zuzulegen. Lustig war's da aber doch schon. Nachdem wir eine "To-do"-Liste bekamen, auf der stand was wir alles brauchen um unser 'Carnet' überhaupt erst einmal beantragen zu können, gingen wir die nötigen Sachen kopieren, ehe es dann ein kurzes Kreuzverhör gab, ein Fahndungsfoto geschossen wurde und man von uns noch nicht im Strafregister vertretenen Bürgern Fingerabdrücke nahm. Der Vormittag ging also dafür drauf. Kindergarten war dann also schonmal nicht. Auch mit der Sala Cuna wurde es an dem tag nichts mehr, denn am Nachmittag war die lang ersehnte Reunión. Wir haben uns alle (das heißt: alle Leiterinnen der Zentren in denen wir aktiv sind und das Büro) in der Oficina getroffen.
In meinem Plan hat sich nichts geändert und alle sind mehr als zufrieden mit der Arbeit die ich leiste. Also kann ich auch weiterhin mächtig viel Zeit mit meinen Rackern im Kindergarten und auch in der Babykrippe verbringen. Nur die Arbeit im Refugio fällt bis nächstes Jahr aus. Aufgrund der Tatsache, dass dort nicht alles rund lief, was das Programm betrifft ist nun die längst fällige Restrukturierung an der Reihe. Also erstmal nix zu tun im Refugio.

Tja am Tag darauf, war halt alles wie immer und irgendwie ja dann auch Wochenende. Bin dann früh schlafen gegangen, weil die Woche wie immer ganz schön geschlaucht hat, trotz der Tatsache, dass es nur zwei Arbeitstage waren.
Samstag ging es dann mit Gabi und Lukas an den Strand. 4Stunden haben wir im warmen Sand gelegen und uns von der Sonne küssen lassen, während zu unseren Füßen die Wellen brachen und eine wunderschöne Geräuschkulisse erzeugten. Ok genug geschwafelt wir waren am Strand, sind dann irgendwann auch in die mordsmächtig hohen Wellen gesprungen auf der Suche nach Genickbrüchen. Wer seine Kräfte nicht richtig einzuschätzen wusste, der ist dem Genickbruch zwar noch entgangen aber hat dafür einige Kollateralschäden davongetragen oder tonnenweise Sand gegessen. Yummi. Ich hab mich für letzteres entschieden, ehe ich dann die Dusche aufgesucht habe und zum Fussball gucken nach Hause ging. Abends dann das böse erwachen. Scheiße, was ist da so rot? Kaminrot war es jetzt nicht, aber doch schon son schönes "Tomatenrot." Ja so ist das, wenn man einfach einschläft am Strand. Nach einem glorreichen Sieg vom besten Verein Deutschlands war dann allerdings jeder Schmerz vergessen und der Samstag trotzdem gelaufen.

Sonntag Morgen musste ich dann 'früh' raus, denn ich war eingeladen auf einem Geburtstag von einem Kind aus der Babykrippe. Geburtstag feiert man hier - egal in welchem Alter - immer mit mindestens 50 Gästen unterschidlichsten Alters. Von 12-15 Uhr hab ich mich dann auf diesem Geburtstag (bei dem die halbe Babykrippe eingeladen war) amüsiert. Danach schnell nach Hause und ab zum "Lota'n" mit den oben genannten Personen. Abends ging es dann wie gewohnt in die Kirche. Diesmal war sogar Daniel mit von der Partie. Es ist einfach nur wunderschön dort zu sitzen und den spanischen Lieder zu lauschen und soweit es die Kenntnisse zulassen auch mitzusingen. Eine Atmosphäre wie Sie besser nicht sein könnte für eine Messe.

"Wer will Schokolade? - Iiiiiiich."
Montag war ich den ganzen Tag im Kindergarten. Krankheitsbedingt fehlen momentan einige der Erzieherinnen - unter anderem auch in meiner Gruppe, - sodass ich gefragt wurde ob ich nicht den ganzen Tag bleiben könne. Gesagt getan. Zwar ist momentan eine Aushilfe da, die vorher in der Sala Cuna gearbeitet hat, aber da die Kids doch ziemlich aktiv sind und ein oder andere Unfälle passieren können wenn man nicht immer mindestens ein Auge auf sie hat bin ich da geblieben.



 An diesem Tag, waren wir mit den Kindern hinter dem Kindergarten auf dem großen Spielplatz und haben dort gespielt. Das Ergebnis seht ihr links. Angefangen hat das ganze damit, das ein Kind ein Foto davon wollte wie es springt. Hinterher wollte dann aber jeder eins und so hab ich mich also in den Sand gekniet und von jedem der wollte eines geschossen. Stellt euch nur mal den Andrang vor, als dann hinterher jeder sich selbst sehen wollte. Heiliger Bimbam. Als ich dann aber sagte das es keine Schokolade gäbe wenn sich nicht sofort ordentlich benommen wird war Ruhe. Bei der Frage wer alles Schokolade will, entstand das obere Bild. Selbst die Tía aus meiner Gruppe war ganz aus dem Häuschen.


Am nächsten Tag das ganze Spielchen umgekehrt. Den ganzen Tag in der Sala Cuna. Weil oben im Kindergarten "Suspension" war, bin ich halt schon Vormittags in die Sala Cuna gefahren. Zwar nicht um 8.30 Uhr wie sonst üblich, sondern erst um 10.00Uhr. Ich durfte also ausschlafen. Ich sollte meine Kräfte wie sich später herausstellte noch brauchen. Es wurde nämlich ein langer Tag. Bis 17.00Uhr war ich mit Claudia in der Babykrippe und hab nach getaner Arbeit Eis verdrückt und Musik gehört, ehe ich dann doch gehen musste. Abends war dann - als Lukas und Gabi beim Tanzen waren - Länderspiel. Das Finale im Hochleistungssport "Canasta" wurde ausgetragen. Chile (Mauricio/Daniel) lieferte sich einen erbitterten Kampf gegen das Team aus Deutschland (Lisa/Bruder Paul). Die Gastgeber gingen zuerst mit 1:0
in Führung mussten dann jedoch den Ausgleich hinnehmen ehe Sie im langen finalen Spiel mit 2:1 gegen Deutschland gewannen. Spannend war's und ich freu mich auf die Revange.



Mittwoch dann ein ganz normaler Arbeitstag aber dafür hatte es der Abend in sich. Während ich mich immernoch über mein Paket aus Deutschland freute und mit Lotte via Skype sprach, kamen auf einmal alle aus Ihren Löchern. Daniel und Mauricio gurkten im Haus herum und dann kamen auch noch 2 Freunde von Ihnen und kurzerhand wurde dann ein Grill angeschleppt, mehrere Kilo Fleisch zurechtgeschnitten, Grünzeug geschnibbelt und als dann das Wort "Pichanga" fiel ergab alles einen Sinn. Wir sollten also festlich speisen. Nach unendlich langen Stunden der Vorbereitung war das Essen dann hergerichtet und es konnte losgehen. Vollgefuttert wie wir waren, war niemand mehr zu etwas in der Lage. Nur Alexis - einer der beiden Gäste - packte dann seine Gitarre aus und schmetterte ein Lied nach dem anderen. Mit einer wahnsinnsstimme hat er uns dann die Lieder um die Ohren gehauen. Ein geselliger Abend bei Pichanga, Musik und viel Stoff zum Lachen. Gelungen sagt man da glaub ich.



-> Man war das ein geiler Abend.
Daniel macht Feuerchen

Pichanga
Fleisch, Kartoffeln und Gemüse




Das ist er :)
Donnerstag war ich dann wieder den ganzen Tag oben im Kindergarten. Diesmal war in der Sala Cuna "Suspension", sodass es für mich also dort nichts zu tun gab. Im Kindergarten hingegen schon. Es fehlt ja immerhin noch eine Tía und außerdem findet man immer "Arbeit". Malen, basteln, spielen oder andere Sachen sind ganz hoch im Kurs und wenn grad halt mal jeder beschäftigt ist mache ich halt wie immer einen Ausflug in die Sala Cuna des Kindergartens zu meinen kleinen. Das dauerte dann wie immer etwas länger. Aber man lässt sein schreindes Kind ja auch nicht einfach zurück. Nein man kümmert sich drum. Ich sehe Ihn halt nicht gerne weinen und wenn er es doch tut, dann setze ich Himmel und Hölle in Bewegung um Ihm ein Lachen auf's gesicht zu zaubern. Meist reicht schon eine Umarmung. Am Nachmittag konnte ich dann nach 8Stunden endlich nach Hause .. ich war platt. Und zwar so platt, dass ich, als ich am nächsten Morgen wach wurde nicht die Kraft hatte aufzustehen.

Bäh!

Zudem plagte mich seit Beginn der Woche mein Auge. Dunkelrot hatte sich das eigentlich Weiße verfärbt. Die Luft hier ist - wie ihr euch denken könnt - ziemlich trocken und staubig und wegen der vielen Sonne die noch dazu immer scheint hat es dann einfach mal gestreikt. Es sah schäbbig aus, tat zwischendurch mal ganz übel weh und hat manchmal komische Flüssigkeiten produziert. War also alles in allem ein beschissener Morgen, sodass ich - nach Absprache - einfach bis mittags im Bett blieb ehe ich dann in die Sala Cuna fuhr. Fit wie ich war, blieb ich direkt bis 17.00Uhr half beim Aufräumen und fuhr dann nach Hause, wo ich dann in die Oficina ging denn am Freitag war "Tag der Sozialarbeiterinnen". Bei Kaffee und Kuchen (und deutscher Schokolade sponsored by Lisa Meier ) haben wir dann einfach gemütlich zusammen gesessen und währenddessen hab ich noch das Spiel der deutschen verfolgt, ehe wir dann alle rüber ins Haus gingen um nach dem Abendessen gemeinsam noch einen schlechten Film zu gucken. Paranormal Activity sollte es sein. Nach der Hälfte des Filmes hab ich mich jedoch verabschiedet und versucht zu schlafen. Klappte nicht aus mir unerklärlichen Gründen war ich die ganze Nacht wach. So ein Mist denn mit Ausschlafen war am Samstag nix. Morgen um 11.30 Uhr ging es nach Alto Hospicio zu Solidaritätstafel. Gemeinsam mit Gabi, Tía Mirza und einem Jugendlichen der scheinbar im Knast war und nun noch Sozialstunden leisten muss haben wir am Samstag 40 Kinder bekocht.  


Als dann auch Gabi und ich satt waren, warteten wir auf Paul und Lukas, denn es ging nach Pica. Nach 2langweiligen Stunden im Auto waren wir endlich da und verbrachten die Zeit bis zum Abendessen damit, aus der Stadt herauszulaufen, die besten Säfte in uns hineinzukippen und einige sinnlose Fotos zu schießen. Sobald ich diese habe, werd ich ein paar hochladen. Pünktlich zum Abendessen waren wir dann wieder daheim und lauschten dem, was Pater Stephan so zu erzählen hatte ehe wir dann mit einer Partie Canasta den Abend abschlossen.
Tja und heute - Sonntag - waren wir dann nach ausgiebigem Frühstück und einem Kirchgang endlich mal wieder in der Cocha. Ihr erinnert euch? Diese schöne Quelle mitten in der Wüste? Nein? Ich schon denn ich war ja heute erst da. Haha! Noch schnell einen Saft gekauft ehe wir uns auf den heimweg machten und wieder nach Iquique fuhren. Dort angekommen gabs dann nurnoch ein Abendessen und nun sitze ich hier und blogge. Da sich dieses bloggen aber schon wieder länger hinzog als mir lieb war, gehe ich mal direkt ins Bett.

Liebe Grüße nach Haus und in die weite Welt
Lisa

Mittwoch, 2. November 2011

November .. Wer braucht ihn schon ?

Hallöchen liebe Leser in der Heimat oder im MaZ-Eisatzland,

lang lang ist's her das ich gebloggt habe, aber jetzt ist es wieder so weit. Nachdem ich letztes Wochenende ja in Pica war, ging am Montag wie gewohnt der Arbeitsalltag los. Schön wars. Denn Sonntag Abend hielt ich es schon kaum noch aus - ich wollte zu meinen Kindern. Ganz schön komisch aber ich vermisse Sie schon schrecklich dolle wenn Wochenende ist.
Ich habe euch ja jetzt schon oft genug beschrieben, wie mein Arbeitsalltag so abläuft also kürze ich das ganze mal ab. Es war wie immer. Ich war immer fleißig im Kindergarten in meiner Gruppe "Transicion" mit einem [ok mehreren (!!)] Ausflügen in die Sala Cuna Menor - der Saal aus dem ich ja dann so schnell nicht mehr raus komme. Wenn ich gehen will, höre ich nur Gebrüll. Kaum eine Sekunde später sagt dann meistens Tía Marina oder Tía Romina "Lisa, tu hijo llora. No puedes ir." Heißt so viel wie:"Lisa, dein 'Sohn' schreit du kannst nicht gehen." Also wieder zurück in den Saal und bespaßen bis er abgelenkt ist. Eigentlich will ich ja auch nie gehen, aber schließlich gibt es noch andere Kinder :P. Zum Füttern und Wickeln geh ich dann aber wieder in die Sala Cuna zu ihm. Den Spaß lass ich mir nicht nehmen und außerdem darf ich ja Wickeln und irgendwie ist es ja wirklich spaßig - finde ich ^^.
Seit wann ist Wackelpudding zum Essen da?
Gespielt wird damit!


Nach dem Mittagessen der Großen Kids, bin ich also wie immer in die Babykrippe gefahren zum Essen. Irgendwie war die letzte Woche da total verrückt. Es wurde täglich getanzt alle waren total aktiv. Das schlaucht ganz schön. Aber die Kids in der Sala Cuna Mayor sind ja keine "Babys" mehr und wollen action total. Gesagt getan.

Einmalig - alle sitzen still.

Ich und meine Sprösslinge










 So ging es dann Montag bis Mittwoch. Donnerstag war im Kindergarten nur halber Tag, sodass ich schon um 12 in der Babykrippe war. Mein "Sohn" war an dem Tag auch dort, weil in der Sala Cuna des Kindergartens nur halber Tag war. Geile Sache also auch da gefüttert, schlafen gelegt und bespaßt. War schön. Ich freue mich immer tierisch wenn er sich freut mich zu sehen *-*.


<3














Dieser Prozess des "sich an die Kinder gewöhnen" läuft aktiv ab aber über alles weitere hab ich keine Kontrolle. Unterbewusst schließe ich alle Kinder in mein Herz und merke sofort wenn eines fehlt. Mittlerweile würde ich mich am Liebsten aufteilen und bei allen gleichzeitig sein denn schließlich zeigen mir die Reaktionen der Kinder wenn ich gehe oder ankomme ja das Sie mich mögen / brauchen wie auch immer. Traumhaft schön. Man kann das Wochenende auf der einen Seite ruhig abschaffen denn das bedeutet ich seh meine kleinen Racker nicht sehe. Auf der anderen bin ich dann doch ganz froh, denn auch ich habe nur begrenzte Kräfte. Das ist das Dilemma :-D.

Freitag hatten wir dann frei, weil wir langes Wochenende hatten. Wegen Allerheiligen war Montag & Dienstag frei also wollten wir nach Putre. Ein kleines Dorf im Norden des Landes. Auf 3500 Metern höhe wollten wir uns einen See, Vulkane, Quellen und alle möglichen Tiere angucken. Wir hatten Proviant, ein Zimmer in Putre und ein Busticket nach Arica, von wo aus es dann nach Putre gehen sollte. In Arica angekommen, mussten wir feststellen, dass dorthin nur ein Bus morgens um 7.00 Uhr fuhr. Gut, dass es schon 10.30 Uhr war. Wir haben versucht noch etwas zu tricksen aber leider waren alle Busse die in diese Richtung fuhren schon weg. Lukas wollte auch nicht in Arica übernachten. Also wollten wir umdisponieren und nach Arequipa fahren. Auf Grund einiger Umstände hat das dann aber auch nicht geklappt und so saß ich schlecht gelaunt mittags um 13.00 Uhr nach nur 3 Stunden in Arica wieder im bus nach Hause. Beschissen war die Fahrt. Irgendwie war das Klo im Bus defekt und eben dieser roch dann wie die Emscher höchst persönlich. Gegen 18 Uhr waren wir dann wieder in Iquique und resigniert ging ich in mein Zimmer. Das Wochenende war also gelaufen .. so ein Rotz. Einziges Licht am Ende des Tunnels - ein Paket aus Deutschland. Ein guter Bekannter hat sich die Mühe gemacht mir jegliche Leckereien die das Marzipansortiment zu bieten hat zu schicken. Auch Hanuta, Kinderschokolade und diverse andere Sache waren dabei. Laune also wieder etwas besser. Abends dann noch Canasta gespielt und schlafen gegangen. Samstag dann die nächste gute Sache. Fussball lief. Zwar war kein Sieg für die Knaben in Schwarz und Gelb drin aber immerhin war der Auftritt überzeugend. Danach ging es an  den Strand. Einfach nichts machen. Sonne genießen und faulenzen. Sonntag dann das selbe und abends dann mit Bruder Paul in die Messe.
Freitag Morgen in Arica - da war noch alles gut

Das "MEGAPAKET" aus Deutschland sogar mit einem Artikel
über die Thiergalerie ;-)

Canasta

Montag kam dann Gabi an. Eine Freiwillige aus Österreich. Mittags bin ich mit Bruder Paul zum Flughafen um Sie abzuholen und als ob sie kein Jetlag hätte, sind wir nach dem Mittagessen zum Strand und abends Halloween feiern gewesen. Sehr erfolgreich. Gabi ist jünger als Lukas und ich und für 2 Monate in Iquique.

Gestern war dann Allerheiligen. Mit Bruder Paul, Lukas und Gabi war ich in der Messe. Da ich hier niemanden auf einem Friedhof liegen habe und mich selbst nicht unnötig runter ziehen wollte, war ich auf keinem gewesen. Aber in Gedanken war ich zu Hause bei meinen Messdienern. Wie gerne wäre ich bei der Gräbersegnung dabei gewesen.
Allerheiligen - der erste Tag in dem von mir so verhassten - ja am meisten gehassten -  Monat. An sich ist dieser Tag ja nicht das Schlimme, aber am Tag darauf gedenkt man wie jeder weiß den Toten - also heute. Wer tut so etwas schon gerne. Wer gedenkt gerne den Toten und wer tut dies gerne wenn der letzte Tod erst 4 Jahre zurückliegt? Heute in 3 Wochen jährt sich das wohl schlimmste mir bisher widerfahrene zum vierten Mal. Dementsprechend ist also auch meine Stimmung. Trübsal blasen ist nicht meine Art aber bis zum Ende des Novembers wohl doch.
Lediglich die Arbeit mit den Kindern lenkt momentan ab. Aber ansonsten geht es mir gut also macht euch keine Sorgen ich bin ja schließlich kein Weichei.

Nächstes mal gibt es dann wieder einen fröhlicheren Bericht der auch schöner zu lesen ist. Ich entschuldige mich vielmals aber bevor ich garnicht blogge lieber so.