Samstag, 15. Oktober 2011

Trip to Arica und: Die ersten Kollateralschäden

Hallo liebe Leser,

es ist fast schon wieder eine Woche um. Das Wochenende steht vor der Tür und ist wieder mal reichlich vollgepackt mit Programm. Da ich ja eh noch einiges nachzuholen habe, zaubere ich mal eben einen Eintrag aus dem Hut.

Letztes Wochenende war ja wie gesagt ein langes Wochenende. Nachdem der Plan nach Arica zu reisen am Freitag in unseren Köpfen langsam gestalt annahm haben wir Samstag direkt Nägel mit Köpfen gemacht und sind direkt Tickets kaufen gegangen. Das war Samstag. Sonntag morgen um 05.10 Uhr sollte es dann also mit "TurBus" losgehen. Den Rest des Tages haben wir dannmit extremchillen verbracht, um uns am Sonntag so fit (wie man sich um 05.10 Uhr fühlen kann) wie möglich zu fühlen. Hab's dann so gestaltet, dass ich 1 1/2Stunden mit Peter per Skype über alle möglichen Dinge gelabert habe ehe ich dann endlich mit einem sehr guten Freund telefoniert habe. Ganze 5Stunden hat das ganze gedauert, und doch war es irgendwie nicht genug um sich alles zu sagen. Naja manche Dinge kann man nicht in Worte fassen - aber das ist auch nicht immer schlimm. Lukas der etwas gekränkelt hat, ist dann zeitig ins Bett. Hab dann noch fix geduscht und bin auch ins Bett. Den Sonntag gibts dann mal in Stichpunkten - ist so definitiv anschaulicher !!

04.15 Uhr (hab ich gedacht): Routinemäßig aufgestanden, Treppe runtergewatschelt, auf die Uhr geguckt, ins Bad gegangen und in den Spiegel geguckt und gemerkt "Sieht aus wie immer." Als ich dann meinte für dieses Uhrzeit Gesellschaftstauglich genug auszugehen ging ich zum Lukas ins Zimmer und bat ihn er solle doch endlich mal aufstehen denn es sei ja schon 04.30Uhr. Mit dem Satz "Mädel, chill mal es ist 03.30Uhr," ging ich dann ins Wohnzimmer und guckte auf die nicht digitale Uhr die ebenfalls sagte 04.30Uhr so wie auch mein Handy. Das die Technik versagen kann, ist mir klar aber die Uhr die abends noch richtig ging? Mysteriös! So waren wir dann immerhin pünktlich unterwegs zum Bus. Zu Fuß! Irgendwie schon gruselig Iquique bei 'Nacht'.
05.10 Uhr: Noch schnell die Pässe abgegeben, in den Sitz geknallt und los geht nacht Arica. 4 1/2Stunden Fahrt durch die Wüste noch weiter rauf in den Norden.Bis zu dem Teil, an dem die Panamericana momentan ausgebessert wird war die Fahrt ein Traum. Doch dann ging es los. Kam mir vor wie ein kleines Kind das auf dem Schoß sitzt und grad "Hopp hopp hopp Pferdchen im Galopp, über Stock und über Stein..."vorgesungen bekommt. Gut das mir bei sowas nicht schlecht. Denn es war die optimale Gelegenheit. So konnte ich wenigstens etwas paradoxes bewundern. Am trockensten Platz der Erde ein grünes Tal und in weiter ferne die schneebedeckten Anden. Wahnsinn. Soviele Gegensätze auf einmal, da musste ich erstmal schlafen.
'Semi Cama'
Uh wie geil das nenn ich Beinfreiheit

Da wo der dunkle Boden aufhört, ging es dann einfach mal
ähhhh .. ABWÄRTS!

Ein ausgetrocknetes Flussbett .. allerdings gibt es noch genügend Wasser für das bisschen Grünzeug 

09.40 Uhr: Ankunft in Arica. Raus aus dem Bus und erstmal Reiseführer studieren. Auf dem Plan standen dann mehrere Museen, die Kathedrale (hierzu gleich mehr) und das Wahrzeichen der Stadt "El Morro." Eben dieses haben wir als erstes bestiegen.Im Süden der Stadt liegt er. Ein riesengroßer Fels der einfach da steht. Wegen der im Laufe des Tages immer weiter ansteigenden Temperaturen und der Aussicht (und der hoffentlich damit zusammenhängenden Orientierung) war dies nach einem ausgiebigen Frühstück an einem kleinen Brunnen unser erstes Ziel. Wer braucht schon einen Bus dort hoch, wenn man doch zwei gesunde Füße hat. Immerhin sind wir ja nicht hochgerannt sondern hochgebummelt. Oben angekommen hatten wir dann einen fantastischen Ausblick über die Stadt und den hafen und die Umgebung. Nachdem wir uns sattgesehen hatten, sind wir dann noch zu der oben auf dem Fels stehenden Christusstatue gegangen ehe wir uns ein Museeum mit Waffen und anderen Sachen aus der Salpeterzeit angesehen haben. Und dann schließlich wieder runter.

Unten / Das Ziel:
"El Morro"
Auf halber Strecke:
Kurze Pause :)
Oben angekommen:
Ein Teil von Arica







Lukas war auch dabei ;-





Wieder unten angekommen schlenderten wir dann so durch Arica, bis wir uns die Innenstadt anschauten und gegen Mittag in einem kleinen Café halt machten um etwas zu trinken ehe wir dann die Kathedrale besichtigen wollten. Diese ist ganz untypisch für die Region hier - im neugotischen Stil gebaut worden. Wer, wenn nicht Eiffel selbst sollte sie damals in Frankreich entworfen haben, ehe sie dann in England angefertigt und hier zusammengesetzt wurde. Von innen und außen ein echter Augenschmaus im Vergleich zu den Kirchen die man sonst so sieht. Aber was solls - unsere in Iquique ist immernoch die coolste !
21 de Mayo- recht schick
Kathedrale 'San Marco' von außen ..

.. und von innen ;-)



 Den Rest des Tages verbrachten wir damit, von a nach b zu tingeln und mit einem echt langen Spaziergang am Strand. Stiegen über hunderte von Quallen, wichen Wellen aus (mehr oder weniger erfolgreich denn eine hat uns von oben bis unten nass gemacht. Gut, dass ich Wechselsachen mithatte) und unterhielten uns über Kindheitshelden, ehe dann um 20.00Uhr der Bus zurückfuhr. Hab einfach eiskalt durchgeschlafen, weil nachts is eh dunkel. Siehste also nix. Wieder in Iquique haben wir dann das erstbeste Taxi genommen sind heim gefahren und einfach nur ins Bett gefallen. Der Lukas war dann - Klimaanlage sei dank - Montag richtig im Eimer, sodass ich den tag alleine am Strand verbracht habe. War ganz schön. Hab dann in der Sonne gedöst. Dienstag dann ganz normal Kindergarten und Babykrippe. Die Besuche in der Sala Cuna vom Kindergarten werden jetzt Routine. Der Job als "Teilzeitmutti" gefällt mir von Tag zu Tag mehr, sodass ich so viel wie möglich lernen will. Das geht ganz gut wenn man mit kleinen und großen Kindern arbeitet. Es läuft einfach super. Ich liebe diese Kinder. Ich versuche in jedem Bericht etwas darüber zu schreiben wie sehr die einem ans Herz wachsen und wie stark so eine Bindung doch wird, wenn man tagtäglich mit diesen winzig kleinen oder doch schon größeren Kindern zu tun hat aber es geht nicht. Man muss das fühlen. Worte reichen dafür nicht aus. Umso trauriger war ich dann, als Nicole mir sagte ich müsse am Mittwoch ins Büro, da Sie dort noch Hilfe benötigen, weil am kommenden Dienstag die jährliche Spendenaktion der Fundación ist. Aber wir hatten ja noch Dienstag. Hatte also noch n Nachmittag in der Sala Cuna vor mir und der lief so ab, dass wir eine Übung durchführten. Babys evakuieren. Raus aus der Gefahrenzone mit 50 Kindern 3Straßen höher wo man dann angeblich sicher ist. Also Kinder in Einkaufswagen gepackt und ähnlich Objekte und los. Schön in der brütenden Hitze bergauf. Das Gebrüll war natürlich groß und die Verwirrung ebenso. Mein sonst so Handzahmes Anhängsel aus der "Sala Cuna Mayor" wusste nicht wie ihm geschieht und hat mir mal so eben ein paar schöne sichtbare Kratzer im Gesicht verpasst. Ab nach Hause war die Devise nach dieser Aktion.
Mittwoch: So ne Scheißarbeit die wir da machen mussten. Vollkommen unnötig hab ich dann mit Lukas zusammen den ganzen Vormittag sinnlos in der Oficina gesessen, weil niemand Zeit für uns hatte. Als wir dann etwas zu tun bekamen, war das so schwachsinnig das wir nach 30 Minuten keine Lust mehr hatten. Mit einem BOHRER Schlitze in Holzplatten machen. Tz. Sollten dann einfach Nachmittags nochmal wieder kommen. Gesagt getan. Auch da war wieder nichts klar. Saßen wieder rum und haben nichts gemacht. Hab mich dann der Tochter der Chefin gewidmet und mit Ihr gespielt. Leider nicht so erfolgreich.
Hab halt mit Ihr fangen gespielt. Bis Lukas mir dann den Wind aus den Segeln genommen hat, in dem er mir Beinchen gestellt hat. Bin dann der Länge nach hingeflogen auf die blöden Fliesen. Nur zu doof das ich noch das Kind an den Fersen kleben hatten welches mir dann kurzerhand auf den Kopf gesprungen ist. 21,22,23 weg war ich. Ein "bumms" ist mir dann aber doch noch in Erinnerung geblieben. Kopf vs. Fliese=Kopfschmerz². Habs für harmlos gehalten da ich mir dann ziemlich schnell was eingeworfen hatte um das Dröhnen irgendwie abzuschalten, bis ich mich dann nachts übergeben habe & mir am nächsten Tag im Kindergarten schwarz vor Augen wurde. Ferndiagnose: Gehirnerschütterung.

War dann am nächsten Morgen wie gesagt trotzdem im Kindergarten. Haben einen Ausflug in die Stadt gemacht und uns ein paar Museen angeschaut. Danach musste ich allerdings kapitulieren weil mein Kopf nicht mehr wollte. Hab dann den Rest des Tages liegend verbracht.
LANGWEILIG. Seit 3 Tagen dröhnt mir jetzt also der Schädel aber es wird langsam besser. War dann gestern (Freitag) den ganzen Tag in der Sala Cuna weil es dort ein bisschen ruhiger zu geht als oben im Kindergarten. Trotzdem Stress pur, sodass ich doch froh war als ich dann um 15 Uhr zu Hause war.
Schließlich bin ich schlechtgelaunt und mit Kopfschmerzen nur eine Gefahr für die Allgemeinheit - das weiß ich. Bin dann auch um die tickende Zeitbombe ein wneig zu entschärfen ins Bett gegangen, ehe ich dann den Abend mit Daniel, Lukas und Bruder Paul bei deutschem Bier, Weißwurst und ähhh .. Joghurt ausklingen ließ. Endlich wieder mal Nahrung (nach 2Tagen doch bitter nötig.)

Den Samstag werd ich wahrscheinlich noch zum auskurieren nutzen und so fern möglich das ganze an den Strand verlegen denn da lässt es sich ganz gut aushalten, ehe ich dann Sonntag mit ein paar Tías nach Alto Hospicio fahre, um dort an Kinder Essen zu verteilen. Eine ehrenamtliche Arbeit der Fundación.
Ich hab schon wieder vergessen Bilder von der renovierten Babykrippe zu machen. Dieses mal schiebe ich es allerdings auf meinen pochenden Schädel. Also sorry.

Saludos de Iquique
Lisa


 


4 Kommentare:

  1. Hi Lisa,

    schon mal beim Arzt gewesen?
    Naja in jedem Fall gute Besserung.

    Tja wenn Du mal Zeit zum Skypen hast, texte mal Deine Zeiten. Dann bin ich auch mal on.

    LG
    HPF

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  2. Ja, Arzt und Röntgen wären ja nicht ganz so schlecht. Dianose selber stellen kommt nachmal nicht immer so gut an. Aber Ihr werdet schon wissen was zutun ist. Gute Besserung

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  3. Ja, Arzt und Röntgen wären ja nicht ganz so schlecht. Diagnose selber stellen kommt nachmal nicht immer so gut an. Aber Ihr werdet schon wissen was zu tun ist. Gute Besserung

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  4. Mein auch, dass ein Arztbesuch sinnvoll wäre.
    Auch von uns gute Besserung.

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