Montag, 23. Januar 2012

2012 - Die ersten Wochen

Hallo liebe Freunde und alle die es mal werden wollen ;-),

endlich wieder ein Lebenszeichen aus Iquique. Das neue Jahr ist schon wieder 3 Wochen alt und auch circa 3 Wochen liegt jetzt schon der letzte Eintrag zurück. Es ist viel passiert.
Zum 3Königsfest war ich in La Tirana, einen Tag später war die Verabschiedung der Babys der Sala Cuna, 14 turbulente Tage mit einer Familie aus dem Süden Chiles liegen hinter mir (unter anderem ein Wochenende in Pica), zwischenzeitlich waren dann auch noch zwei polnische Priester hier die jetzt aber auch endlich wieder weg sind aber direkt durch Edgar - einen jungen Peruaner - ersetzt wurden.
Zwischenzeitlich waren wir also 15Leute im Haus. Mit immer wieder einkehrenden Gästen - den Mäusen - schlugen in diesem Haus teilweise mehr als 15 Herzen. Die haarigen kleinen Mitbewohner führten zu einigen lustigen morgenden an denen - größtenteils ich - erfinderisch wurde um Ihnen aus dem Weg zu gehen. Auch Jutta trug einiges zu der Action hier im Haus bei. Ein brennender Ofen brachte Sie - und auch mich - ganz schön aus der Fassung aber was solls - wieso soll alles immer glatt laufen?

Die letzten Wochen waren im Kindergarten und auch in der Sala Cuna eher ruhig. Die Kinder hatten schon alle Ihre Diplome bekommen, und waren danach nicht mehr verpflichtet zu kommen und somit blieben viele Kinder zu Hause denn auch die größeren Geschwister hatten jetzt Ferien und somit ist jemand zum aufpassen da.
Es war dann schon recht langweilig da immer nur zwischen 5 und 10 Kindern da waren. Irgendwie fehlt die Action und ja .. Haben in der letzten Zeit auch fast nurnoch gespielt.

Also fangen wir mal vorne an. Ich war wie gesagt zum 3Königsfest in La Tirana. Mit 9 Leuten fuhren wir gegen 19Uhr los denn abends gegen 22.30Uhr fing die Messe auf der Plaza in La Tirana an. Vorher wollten wir jedoch noch gemütlich durch La Tuirana schlendern und da der Bruder Paul eh jeden kennt, kann man da ruhig schonmal 3 Stunden früher anreisen. Haben uns dann auch aufgeteilt. Ich war mit Jutta, Lukas und Daniel erst in der Kirche und später dann draußen auf der Plaza um noch einen Completo zu essen - eine der schlechtesten Ideen die ich je hatte stellte ich am Tag darauf fest.
Danach haben wir uns noch eine Austellung mit Krippenfiguren aus ganz Lateinamerika angeguckt und sind auf einen nettetn Mann gestoßen, der uns dann aushorchte wie gut unser Spanisch sei und ob wir denn auch genügend Schimpfwörter auf Lager hätten - wir mussten passen. Aber es war kein problem denn der freundliche Junge Mann - der Jutta sehr zugesagt hatte - nahm sich unserer an und brachte uns etwas bei.
Die Zeit verging wie im Flug und so sind wir raus auf die Plaza und haben an der Messe teilgenommen. Zu unserer Verwunderung, tauchte auf einmal der Mann auf, der uns Schimpfwörter beigebracht hatte - jedoch nicht in Zivilkleidung, sondern in Form eines Priesters auf dem Altar. HAHA!
Dann haben wir während der  Messe mit ca 400 anderen Gläubigen auf der Plaza vor der Kirche den Gottesdienst gefeiert. Mit feierlichem Einzug der heiligen 3 Könige ging das Ganze los. Es war grandios gemacht auch viele der traditionellen Tanzgruppen waren anwesend und haben danach ordentlich das Tanzbein geschwungen. Auch Sergio -ein Freund - und seine Familie waren da und somit war es noch eine Spur lustiger. Nachdem wir dann jedoch nach dem Gottesdient die berühmte Schokolade getrunken hatten ging es zum Auto zurück. Böse Überraschung: Eines der Kinder musste sich während der gesamten Fahrt übergeben (Lukas ist gefahren .. erkennt Ihr da einen Zusammenhang?)

Zu Hause angekommen war die kleine aber wieder Putzmunter. Totmüde fielen wir alle gegen 3 Uhr ins Bett und ich beschloss für mich selbst am nächsten Tag erst dann aufzustehen wenn ich wach werde. Das war dann schon so gegen 8Uhr jedoch nicht weil ich munter war, sondern weil mir ganz dolle schlecht war. Vergebens versuchte ich mich den ganzen Vormittag zu übergeben - erst als Bruder Paul sich meiner annahm und mir seinen Schuh unter die Nase hielt, klappte es.
Nachmittags quälte ich mich dann in die Sala Cuna zur Verabschiedung der Babys die jetzt alle in den Kindergarten müssen.Im Saal der benachbarte Gemeinde, wurden dann bei trauriger Musik (sorgsam aus Walt Disney Filmen ausgesucht) die Kinder verabschiedet. Jeder wurde namentlich aufgerufen, stellte sich zu den Tías seines Saales, posierte mehr oder weniger für das obligatorische Foto und durfte mit dem Diplom in der Hand wieder an seinen Platz zurückkehren.



Wohl oder übel - ich musste weinen. Ohne gings einfach nicht. So viele nette Worte und so viele Erinnerungen an die 5 Monate mit den Kindern - da bleibt kein Auge trocken. Lange hielt ich es dann aber auch nicht mehr aus denn schließlich hatte ich ja noch immer mit meinem rebellierenden Magen zu kämpfen. Während sich dann alle über Torte, Chips, Brötchen belegt mit allem Möglichen und noch mehr Süßigkeiten hermachten, bahnte ich mir meinen Weg nach drauße, verabschiedete mich und fuhr nach Hause. Man hab ich gebetet, dass mir im Colectivo nicht schlecht wird :D. Die fahrt verlief ganz gut sobald ich jedoch raus war aus dem Auto wurd mir schlagartig wieder bewusst, weshalb ich bei der Verabschiedung nicht massig Chips u.ä. in mich hineinstopfte.

Somit war das Wochenende schonmal angehakt - dachte ich.Jedoch ging es mir nach 48 Stunden "nichts essen" und "nur im Bett liegen" wieder gut, sodass ich mit auf einen Ausflug fuhr. Die Familie aus dem Süden, Paul, Jutta und ich fuhren an der Küste entlang später an einem Salzsee vorbei über Schotterpisten nach Pica. Einmal quer durch die Wüste. Vorbei an "Victoria" einer alten Stadt, nahe einer ehemaligen Salpetermine, ein kleiner Zwischenstop an den Geoglifos, welche ich mit Gabriel schonmal besichtigt hatte und einer letzten Pause an einem Friedhof nahe den Geoglifos. In Pica gabs dann den obligatorischen Besuch in der Quelle, einen Saft und dann gings auch schon wieder Heim. An sich ein schöner Trip, jedoch ziemlich anstrengend wenn man den ganzen Tag mit zwei Kindern unterwegs ist. Außerdem machen 6Stunden Autofahrt das Ganze auch nicht grade angenehm.

Nein, kein Schnee - Salz!











Tja nachdem wir dann wieder zu Hause waren, gabs noch die Messe und dann war das Wochenende auch schon wieder um. Die Messe in San Norberto ist wie ich sicherlich schonmal erwähnt habe wunderschön, wenn nicht sogar die schönste die ich je feiern durfte. Egal wie mies eine Woche war, sie bildet den perfekten Abschluss.
Die folgende Woche war so lahm, wie schon lange nicht mehr. Zu Hause war zwar immer Action pur, was wohl an der immernoch im Hause lebenden Familie lag, die jede freie Minute nutzte, um entweder das Haus auf den Kopf zu stellen, oder nervige Geräusche zu produzieren (meist waren es die Spielzeuge der Kinder.) Also bin ich so oft es ging nach der Arbeit die echt ermüdend ist im Moment, weil es einfach auf die Ferien zugeht, aufs Dach geflüchtet und hab mich mit Stöpseln in der Ohren vom Alltagsgeschehen ausgeklinkt.
Nebenbei hab ich mich dann immer wieder dem Unikram gewidmet. Eine Scheiße ist das sag ich euch. Schonmal aus dem Ausland heraus beworben? Also mir gehts auf die Klötze .. was die alles von einem haben wollen .. man man man.
So verging die Woche rasend schnell und es war Wochenende. Bruder Paul fuhr mit unserem Besuch nach Arica und Tacna. Lukas und ich mussten leider passen - denn wir mussten arbeiten. Das Gute jedoch war, dass es endlich mal ruhiger war. Lediglich Jutta, Lukas, Mauricio und ich waren noch zu Hause.Wäre da nicht Benedikt gekommen. Benedikt ist zur Zeit MaZ in Osorno.
Er hat zu Zeit Urlaub und reist durch Chile und so hat es Ihn auch 3Tage nach Iquique verschlagen.
Mit etwas Pisco haben wir dann seine Anwesenheit gefeiert und uns ewig lang über die bisherigen Erfahrungen hier in Chile ausgetauscht und festgestellt, das wir zwar im selben Land leben, und doch vieles vollkommen anders ist. Samstag hab ich dann den ganzen Tag in der Sonne verbracht, ehe es abends zu dem Geburtstag eines Freundes oder bzw zu den Geburtstag des Bruders ging. Mit Jutta hab ich dann bis morgens 5 Uhr gefeiert während Lukas mit Benedikt woanders eingeladen waren. Sonntag hab ich dann bis in die Puppen geratzt und bin zur Messe pünktlich aufgestanden, und danach wieder zeitig schlafen gegangen. Benedikt hat sich nach der Messe wieder aufgemacht in Richtung Süden.

Während die Zeit in dieser Woche wieder nur so dahinflog, tat sich weiterhin nicht viel. Lukas war täglich bei der "Colonia de Verano" in einer Gemeinde und hat dort geholfen, während ich wie immer in Kindergarten und Babykrippe war. Mittwochs kam Paul dann wieder, jedoch mit 2 Leuten mehr im Gepäck. Zwei polnische Priester, die zusätzlich zu der Familie noch Chaos veranstalteten.
Nachmittags haben wir dann unsere anstehende 5wöchige Rundreise geplant. Ziel ist es, pünktlich zum Zwischenseminar in La Paz anzukommen, und vorher Chile und Argentinien unsicher gemacht zu haben ;-). Danach soll es über Paraguay weiter nach Bolivien gehen wo wir uns der Bolivianischen Karneval angucken wollen und einige Freunde besuchen wollen ehe wir dann über Peru wieder zurück nach Iquique reisen. San Pedro de Atacama, Buenos Aires, Foz de Iguacu, Salar de Uyuni, Santa Cruz/La Paz, Titikakasee, Asuncion und der Macchu Pichu sind nur einige Anhaltspunkte, die wir abklappern wollen. Mal schauen, wie weit wir kommen.

Sonst gibt es auch momentan nicht viel zu berichten aber ich denke das legt sich nach den großen Ferien, die pünktlich an meinem Geburtstag enden. Während ich reise, am Samstag den 28.01 gehts los, werde ich wohl nur ab und zu mit zwei drei Sätzen ansagen, wo ich mich grade befinde. Wenn ich wieder zurück bin, werde ich jedoch, so viel Bildmaterial nachreichen wie möglich ist.
Wenn ich jedoch Anfäng März wieder komme, muss ich mich wohl oder übel damit abfinden, das Bruder Paul weg ist. Er wird für 3 1/2 Monate nach Europa reisen. Zwei Monate davon wird er in Rom verbringen - den Rest in Deutschland. Auch in Bochum - also liebe Familie und Freunde - wird er sich aufhalten und einen Vortrag halten. Sobald ich das datum weiß, werde ich es euch mitteilen und ich rate euch dringend, nehmt die Gelegenheit wahr diesen Mann kennen zu lernen, ihm wenigstens zu lauschen.


Ich wünsche Ihm für die Reise nur das Beste, das Gott ihn beschützen möge und er heile wieder nach Iquique zurückkommt. Er wird mir fehlen. Sehr.


Ich werd nochmal obligatorisch schreiben, wenn ich Samstag in aller frühe starte, und von jedem Ort an dem es mir Möglich ist mich zu melden, etwas von mir hören lassen.
Bis dahin alles Gute

Lisa

1 Kommentar:

  1. Hallo Lisa! Danke für den sehr schönen Bericht und Dir.

    Wir wünschen Dir schon jetzt eine wunderschöne Zeit. Ja, es wäre schön, wenn Du uns den Termin von Bruder Paul mitteilen würdest.Natürlich auch den Veranstaltungsort. Wir werden uns Bruder Paul bestimmt anschauen, wenn es der Terminplan zulässt.

    Liebe Grüße aus Castrop.

    Wir freuen uns schon heute auf Deinen nächsten Bericht.

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