Samstag, 30. Juni 2012

.. es gibt mich noch!


Neues aus Chile – mal wieder!

Ja leute, die Zeit vergeht wie im Flug. Mehr als 10 Monate sind jetzt schon um und der Abreisetermin rückt immer näher. Noch will ich allerdings gar nichts davon wissen. Ich bin noch immer voll drin hier und kann mir noch gar nicht vorstellen meine alltäglich Routine hier bald „aufgeben“ zu müssen. Aber ich mache einfach noch das Beste draus.

Was ist hier bisher so passiert? Tja viel hat sich eigentlich nicht getan.
Ich arbeite noch immer in der Babykrippe, mit Leib und Seele – jeden Tag. Nebenbei haben Lukas und ich es nach 10 Monaten auch endlich geschafft uns aktiv in die Gruppe der Jugendlichen der Gemeinde einzubringen – nächstes Thema auf unserer Liste: La Tirana [das größte religiöse Kulturereignis in Chile. Hier kommen Menschen aus ganz Chile und auch den Nachbarländern sowie auch aus aller Welt zusammen um der Jungfrau Carmen (Virgen del Carmen-der Schutzpatronin Chiles) zu ehren. Hunderte religiöse Tanzgruppen versammeln sich in dem Dorf in dem sonst 500 Leute wohnen um circa 10 Tage lang zu feiern und zu tanzen. Ich kann es mir noch nicht vorstellen aber man hat mir erzählt es sei großartig, einmalig, unvorstellbar.]Jede Woche mindestens eine Reunión, viel Arbeit für zu Hause und ganz viel anderer Vorbereitungskram bestimmen nach der Arbeit den Alltag. Aber es ist schön.
Jeden Tag versuche ich mir vorzustellen wie es sein wird Teil eines solch großen Festes zu sein. Jeder Gedanke daran ist wahrscheinlich verschwendete Zeit denn man muss es leben und ich bin bereit mich voll und ganz 8 Tage lang in der Wüste mit all dem was mich erwartet auseinander zu setzen.

Das eigentliche Fest ist am 16.Juli aber die über 200000 Menschen die erwartet werden, pilgern schon eher in die Region rund um La Tirana um sich vorzubereiten. Auch ich werde schon eher dorthin fahren. Zusammen mit 35 anderen Jugendlichen der Gemeinde fahren wir am 10.Juli hoch (nachdem wir das Wochenende vorher die offizielle Messe hatten, die uns zum Dienst den wir leisten werde befähigt. Lukas und ich werden übrigens in der Geschichte des Festes La Tirana die zweiten Ausländer sein, die mithelfen werden. Erst eine Französin hat es vor uns gegeben.) 
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Mision Joven - Das sind wir

Ich kann es mir noch nicht vorstellen aber ich bin so aufgeregt. Es ist eines der wichtigsten Feste im Norden Chiles, das wohl bekannteste in ganz Chile und eines der größten und ich als kleiner Fisch im großen Teich werden versuchen zu verstehen was sich da abspielen wird. So viel gläubige an einem Ort die ein Fest nicht nur feiern sondern richtig leben was dort vor sich geht.

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Die Kirche an einem ganz normalen Tag
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Zur Zeit des Festes im Juli

Im Mai – was ja jetzt auch schon wieder ein wenig länger her ist, haben wir hier den 21.Mai gefeiert. An diesem Tag wird Arturo Prat gedacht, der im Jahre 1879 im Salpeterkrieg das Kommando über eines der Schiffe übernahm, welches die Blockade des Hafens Iquique während des Seegefechts aufrechterhalten wollte. Prat wollte mit allen Mitteln versuchen die Einnahme des Hafens zu verhindern.
Anlässlich dessen gab es in der Kathedrale eine große Messe zum Andenken, eben an Arturo Prat und an all die Marinesoldaten die dem Land gedient haben und auch immer noch dienen. Überall in der Stadt wurde in diesen Tagen marschiert. Die „bandas“ haben unglaublich viele Lieder geschmettert während Sie – wie Marinesoldaten gekleidet – durch die Straßen gezogen sind. Chöre haben die Nationalhymne rauf und runter gesungen.
Auch wir in der Sala Cuna haben unser eigenes kleines „desfile“ (Marsch) organisiert. Hinter der Sala Cuna auf einer kleinen ruhigen Strasse haben wir unsere als Mariensoldaten verkleideten Kinder „marschieren“ lassen. Improvisiert wurde da mit dekorierten Kinderwägen oder Einkaufswagen aus Supermärkten denn schließlich laufen ja nicht alle Kinder schon eigenständig. Auch eine der bandas war da um eine grandios einstudierte Choreographie zu präsentieren. Danach gab es noch Saft und eine Empanada für jeden und dann war's das auch schon.

amor de mi vida <3




Tja was gibts denn sonst noch zu Berichten. Von Rückkünften, Neuankünften und Abreisen lässt sich einiges schreiben.
Paul ist Gott sei Dank endlich wieder von seinem langen "Auslandsaufenthalt" zurück. Nach 4 Moanten in Italien und Deutschland ist er endlich wieder in der Heimat angekommen. Es ist einfach schön Ihn wieder hier zu haben - das macht das leben noch ein bisschen lustiger als es eh schon ist. AWESOME!
Zu dem ist noch Pauls Nichte mitgekommen, die 3 Monate lang hier mit uns wohnen wird. Noch mehr junges Blut hier im Haus kann ja auch nicht schaden. Ausserdem bin ich dann - jetzt wo Jutta leider zurück nach Hause gereist ist - nicht die einzige Frau hier im Haus. Mit 5 Männern kanns manchmal ganz schön anstregend sein :D.
Ja wie gesagt so hat sich das Personal ein wenig geändert.

So liebe Leute mir vergeht leider schon wieder die Lust.
Ich meld mich bestimmt nochmal bevor ich heimreise. Ein kleiner Bericht sollte aber nochmal drin sein. Und auch Fotos werde ich definitiv noch hochladen.

Liebe Grüße raus in die weite Welt
Lisa

3 Kommentare:

  1. Super, wieder etwas von Dir zu lesen (hören).
    Schön, dass es Dir gutgeht. Wir freuen uns für Dich.
    Ja, leider ist bald Deine Zeit zu ende, aber hier in Castrop haben wir Dich auch vermisst.
    Liebe Grüße aus Deiner Heimatstadt.
    Bis BALD und alles erdenklich Gute für Dich

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  2. 325 Tage bist Du nun schon in Deinem Paradies und doch verging die Zeit wie im Fluge. Genieße Deine letzten Tagen in vollen Zügen. Die Zeit und Erfahrung kann Dir keiner nehmen. Freue mich schon auf die Bilder und kann auch verstehen, dass Du keine Lust mehr hast uns, am Ende der anderen Welt, Berichte zu schreiben. Und Tschüss bis BALD

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  3. Nur noch eine Woche. Wie ist Dein Gefühl dabei? Freust Du Dich schon auf Deine Familie? Auf Deine Heimatstadt? Auf Deine Freunde?
    Was kommt nach dieses Woche? Werden wir noch etwas von Dir hören? Oder ist jetzt SCHLUSS? So viele Fragen. Bleiben diese unbeantwortet? Lisa lass nicht nach. Er wäre trotz allem schön noch etwas von Dir, Deinen Gefühlen zu hören, auch wenn es Dir etwas ARBEIT bereitet. Die Hoffnung stirbt zu letzt.

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