Hallo ihr Lieben und Treuen Leser des
Blogs,
seit guten 3 Wochen habe ich nun wieder
„heimischen“ Boden unter den Füßen. Am Freitag den 10.08 bin
ich in meinem Paradies in aller Herrgottsfrühe losgeflogen. Über
Santiago, Sao Paulo ( ja endlich kam Lukas dann auch mal nach Sao
Paulo. Ich weiß nicht, wer sich noch erinnert das er auf dem Hinflug
ständig dorthin, statt nach Buenos Aires wollte) und Frankfurt war
dann nach knapp 26 Stunden das Ziel Düsseldorf Flughafen erreicht.
Mit zweistündiger Verspätung ging es
Freitags dann um 10 Uhr anstatt um 8 Uhr los. Gut das wir in Santiago
2 ½ Stunden Aufenthalt gehabt hätten, sodass es sich im Enddefekt
noch ganz knapp ausging mit dem Anschlussflug nach Sao Paulo – zum
Glück. Das Geschrei wäre groß gewesen, wenn wir schon in Santiago
nicht vorwärts gekommen wären – ich glaub ich wäre mit der
nächsten Maschine wieder zurück nach Iquique. Naja zum Glück war
die Maschine grade in Santiago gelandet, da brüllte man dann auch
schon mit chilenischem Akzent „Meier und Ernst. Bitte beim
verlassen des Flugzeuges beim Bodenpersonal melden.“ Bezüglich
unseres Aufenthaltes hatten wir uns dann doch verschätzt und die
verbleibende halbe Stunde – ehe es nach Sao Paulo ging – war
scheinbar doch ZU WENIG. Also schnell hinter dem Menschen her geeilt,
der uns sagte, dass er uns zum Flieger bringen würde. Schnell die
Koffer mit „PRIORITY“-Aufklebern versehen, zum Check-In Schalter
gehechtet, eingecheckt und dann im Laufschritt zum Gate, sodass wir
in die Maschine nach Sao Paulo noch reinkamen – gut das diese
Verspätung hatte und uns somit noch Zeit blieb – Südamerika halt
– kommse heut nich' kommse morgen. Im Flieger haben wir dann erst
einmal abschalten können und jeder auf unserem eigenen kleinen
Fernseher Filme geguckt .. Ich weiß gar nicht mehr wirklich welche
es waren, denn in Gedanken war ich immer noch in meinem heißgeliebten
Iquique bei all den Leuten.
In Sao Paulo angekommen hatten wir –
durch die vorangegangenen Verspätungen - ebenfalls nur ein paar
Minuten Zeit. Klar ist ja auch, dass man genau in diesen Fälle an
Gate A ankommt und von Gate Z wieder abfliegt. So sind wir also –
nachdem wir unsere Boardingkarten hatten und wussten das unser Gepäck
bis nach Düsseldorf weitergeleitet wird, durch den
wuuuuuuuunderschönen Flughafen von Sao Paulo geeilt um in die
Maschine zu kommen die uns dann nach Frankfurt bringen sollte. Der
Flieger war schon gerammelt voll als wir reinkamen, also schnell das
Handgepäck verstaut, die letzten Sachen auf den Sitz geschmissen,
einmal kurz durch die reihen geguckt ob man wen kennt und dann gings
los. Die Sache mit dem jemanden kennen traf übrigens zu. Ganz hinten
in der Ecke sahen wir Bea – sie war aus unserem MaZ-Jahrgang und
hatte ein Jahr lang in Bolivien verbracht und wie der Zufall so
wollte flogen wir dann gemeinsam über den großen Teich nach Hause.
In Frankfurt angekommen erlebt dann
jeder von uns dreien – während wir auf die Anschlussmaschine nach
Düsseldorf/Stuttgart warteten sein persönliches blaues Wunder.
Lukas, der noch ein paar Euros gefunden hatte, wollte sich eine Cola
kaufen gehen und musste erschreckend feststellen das man hier für
500ml ganze 2,50€ zahlen muss. WILLKOMMEN DEUTSCHLAND. Bea und ich
sind in der Zeit aufs Klo gegangen und während Sie ganz glücklich
darüber war, das Klopapier endlich wieder ins Klo werfen zu dürfen,
freute ich mich wie ein Schneekönig, dass das Wasser aus der Leitung
NICHT nach Chlor schmeckte.
Kurze Zeit später trennten sich dann
unsere Wege. Lukas und ich flogen die letzten 40 Minuten zusammen
nach Düsseldorf. Allmählich stieg auch die Spannung – nach einem
Jahr endlich die Familie wieder zu sehen war schon ein … keine
Ahnung mir fehlt das passende Wort.
Es war ein bisschen wie bei Herzblatt,
die Tür öffnet sich und dahinter wartet jemand – nur in unserem
Fall halt nicht irgendein Kandidat, sondern wie gesagt die Familie –
sogar mein Cousin war da. Noch eine kurze Verabschiedung von Lukas
Familie und halt Lukas ehe es dann zum Auto und heimwärts ging.
Tja und jetzt die ganzen Eindrücke
dieses Tages zu beschreiben würde zu weit gehen. Es war schön meine
Mum und meine Schwester in den Arm nehmen zu können und doch war es
sehr sehr komisch. Irgendwie war es schwer über etwas zu reden. Man
wollte ja schließlich nicht nur von Iquique erzählen aber sonst gab
es nicht gemeinsames denn ich war ja nicht über vieles im Bilde was
hier zu Hause so passiert ist in diesem Jahr. So betrieben wir dann
ein bisschen Smalltalk, ehe ich dann zu Hause ankam und endlich
endlich endlich zu meinen Großeltern konnte. Zu aller erst die
Koffer weggelegt und dann direkt weiter zu Oma und Opa denn da gab's
schließlich lecker Mittagessen – Königsberger Klopse. Mein
anderer Opa kam dann auch dazu und so waren wir alle vereint und weil
Oma und Opa ja dann fragten ob ich nicht mal was erzählen wolle,
blubberte ich wie ein Wasserfall und für kurze Zeit war der Schmerz
und die Sehnsucht nach Iquique in den Hintergrund gerückt.
Meine Mama kam dann allerdings mit noch
einem Hammer – eine eigene Wohnung. So war ich den Rest des Tages
damit beschäftigt mein kleines Reich ein bisschen einzurichten.
Reichlich Fotos von den Leuten aus Iquique, die chilenische Flagge
und alle Mitbringsel haben sofort Ihren Platz gefunden. Danach war
ich auf dem Geburtstag meines besten Freundes der nicht wusste das
ich schon wieder zu Hause war und so sorgte ich für eine grandiose
Überraschung.
An keinem der Tage in diesen drei
Wochen die jetzt verstrichen sind, habe ich nicht einen Tag nicht an
jeden einzelnen dort hinten gedacht. Technik sei Dank, denn so hatte
ich schon 3 oder 4 mal die Gelegenheit mit den Leuten vor Ort zu
telefonieren. Klar war es danach immer wieder schwer aber für die
Momente war es einfach toll alle zu sehen. Es wäre egoistisch von
mir zu wollen, dass diese Zeit nie aufhört/aufgehört hätte und so
muss ich mich wohl oder übel an den Gedanken gewöhnen.
Mein Körper ist angekommen –
Herz,Geist und Seele sind jedoch immer noch unterwegs und werden es
wohl auch noch einige Zeit sein und bis dahin wird alles was so
normal war, abnormal wirken, wird alles was so selbstverständlich
war fremd wirken und alles was mir viel bedeutet hat wertlos sein.
Es gilt den
Kulturschock hier zu überwinden, die Nase in den Wind zu strecken
und weiterzumachen wo ich aufgehört habe. Denn auch hier gibt es
wahnsinnig viele Menschen die mich vermisst haben, mich brauchen und
genau das ist das was jetzt zählt.
Im Leben werden ich niemanden aus Iquique jemals vergessen, denn dazu haben alle einfach zu viel für mich getan und sich in meinem Herzen eingenistet.
Im Leben werden ich niemanden aus Iquique jemals vergessen, denn dazu haben alle einfach zu viel für mich getan und sich in meinem Herzen eingenistet.
Über die letzten
Wochen in Iquique werde ich euch noch etwas nachreichen und auch die
Fotos zu diesem Blogeintrag werde ich nachträglich noch hochladen.
Aber fürs erste erst einmal ein kleines Lebenszeichen
Sonnige Grüße
ausm Pott
Lisa
Lisa
wann kommen die bilder
AntwortenLöschenSchade, dass man den lezten Weg Deiner Reise nicht mehr miterleben darf.
AntwortenLöschenWirklich schaaaaaaade.
Hätten gerne noch erfahren wie es dir im Pott ergeht und was du nun so machst.