Montag, 10. Oktober 2011

Mein Leben in Chile - Die 8. Woche

Hey liebe Leute,

ich weiß, ich habe lang nicht mehr geschrieben aber leider fehlte die Zeit. Heute - Montag - ist Feiertag, weil hier "Día de la Raza" ist. In Chile heißt es seit 2000 jedoch "Día del Descubrimiento de Dos Mundos", was so viel heißt "Tag der Entdeckung zweier Welten." Man erinnert sich also daran, wie Kolumbus 1492 die Wiederentdeckung Amerikas gelang. Also genug Zeit mal aufzuschreiben was die letzten Tage so passiert ist.

Das letzte Wochenende war ganz schön. In allererster Linie natürlich: weil Dortmund gewonnen hat! 
Samstag sollten wir eigentlich nach Alto Hospicio fahren. Dort sollten wir mittags gemeinsam mit Margaritha und einer anderen Tía essen. Wieso, weshalb, warum weiß bis heute noch niemand genau. Ich weiß nur, das Sie jedes Wochenende dort oben sind um ehrenamtlich zu kochen, und dort Essen zu verteilen an Menschen die es brauchen. Kurzer Hand wurde dann aber wegen Verständigungsproblemen umdisponiert und wir fuhren in die Stadt zum Plaza Prat um dort in einem Restaurant unser Mittagessen zu vertilgen. Man war das gut. Das restaurant lag weiter oben in dem Haus, sodass wir einen guten Ausblick auf den Platz hatten. Vollgefuttert sind wir dann nach Hause gefahren und haben uns jeder um unseren eigenen Kram gekümmert ehe wir dann abends einen Film geguckt haben und schlafen gegangen sind, weil wir Sonntags einen dicken Ausflug zum Strand auf dem Programm stehen hatten.
Nicht ganz pünktlich kamen wir an dem Morgen aus dem Haus, sodass wir anstatt um 10.30Uhr erst um 11.00 Uhr da waren - trotzdem waren wir noch die ersten :D. Eigentlich sollten schon Claudia (die Tía aus der Babykrippe), Nicole (die andere Tía mit Familie) und Luisa (noch eine andere Tía mit Familie) da sein. Da das Wetter ziemlich beschissen war und ich von daher kein Bock auf Strand und Meer hatte, war es garnicht so schlimm das wir dann noch ein bisschen warten mussten. So nach und nach trudelten dann aber alle ein und wir haben unser nicht grade kleines Lager aufgeschlagen. Irgendwie packte mich dann aber doch die Lust, das erste Mal im Pazifik schwimmen zu gehen. Gesagt getan. Klamotten aus und rein ins Vergnügen. Nach und nach haben sich dann andere auch in das doch recht kühle Nass gewagt. Lag wohl daran das die Sonne die sich dann doch blicken ließ und uns allen mächtig zugesetzt hatte.  Selbst Lukas der anfangs nicht wollte, ist dann doch noch im Wasser gelandet. Leider freiwillig -.-*.
Da Nicole und Luisa ja beide mit ihrer Familie da waren stand danach mit den Kids spielen und ärgern auf dem Plan. Hihi das war geil .. Leider hab ich es wohl zu weit getrieben, sodass ich danach auserwählt wurde mich komplett einbuddeln zu lassen. Zack da waren selbst die ganz kleinen dabei.In windeseile wurde ich zu einem dicken Zwerg. Danach wurde noch auf dem Handtuch rumgesessen sich unterhalten und gefaulenzt. Achja und massig Schokolade verdrückt. Das war richtig schön denn Luisa und Nicole sind einfach super. Und auch die Kids sind der Hammer. Luisas sind erst 1 und 3 - so süß! Naja gegen Mittag sind dann alle abgehauen, aber Lukas und ich sind noch da geblieben um uns ordentlich den Pelz zu verbrennen.





















 

Abends waren wir dann noch in der Kirche, ehe es danach totmüde und mit dickem Sonnenbrand ins Bett ging.
Während Ihr in Deutschland dann Montag noch schön faulenzen konntet, hieß es für mich wieder arbeiten. Etwas müde, aber voller Vorfreude auf die Kinder ging es dann um 8.30 Uhr wieder los. Noch kurz von Bruder Paul verabschiedet der wieder mal nach Santiago fliegt und ab die Post. Lukas hatte verschlafen, also ließ ich ihn zu Hause. Im Kindergarten war es ganz schön voll. 25 Kinder in meiner Gruppe. Fast alle da! Nicht schlecht. Wir haben dann nach dem Frühstück und dem täglichen Spielen auf dem Hof kleine Blumen gemalt. Sauerei vorprogrammiert. Die Tische sahen aus, als hätte sich ein kreativer Maler darauf ausgelassen. Danach hab ich mich dann auch erstmal in die "Sala Cuna Menor"verdünnisiert weil ich helle Klamotten anhatte und nicht wollte das die bunt werden. Hier war es dann voll schön. Kaum komm ich rein hatte ich Sie an der Wade hängen und durtfe nicht mehr gehen. Das Kind, welches wohl ganz stark an meiner Vorgängerin der Lotte hing, hat es scheinbar auf MaZler abgesehen. Uh war das Geschrei groß, als ich dann auf die Kinder der "Sala Cuna Mayor" aufpassen sollte, damit das Wickeln schneller ging. Als das erledigt war, hab ich dann noch kurz die mitgebrachte Schokolade verteilt und bin dann in die Babykrippe gefahren. Fix gegessen und wieder Pferdchen gespielt. Langsam bekomm ich Rückenschmerzen also musste ich mir was neues einfallen lassen. Kinder unter Kissen begraben war da scheinbar ne gute Sache. Hat auch funktioniert und ich war nur 2mal das Pferdchen. Irgendwie war ich trotzdem ganz schon k.o und froh als es dann um 16.30 Uhr endlich nach Hause ging. Schließlich stand ja um 18.00 Uhr noch Fussball im Refugio an - das ganze dieses mal ohne Lukas denn der fühlte sich krank. Das Spielen hat mir dann den Rest gegeben und ich fiel - trotz kalter Dusche kurz vorher - fix ins Land der Träume. 

Dienstag konnte ich dann "ausschlafen". Kindergarten war nicht also musste ich erst um 10 Uhr in der Babykrippe sein. Daraus wurde dann einfach mal 10.30Uhr weil ich mordsmächtig verschlafen hatte. Das ganze schlaucht auf die Dauer dann doch mehr als ich dachte. Ich hab dann noch schnell Schokolade und meine selbstgebastelten Deutschlandfähnchen eingesteckt weil ich da irgendwie dran war mit Süßigkeiten verteilen oder so und bin losgedüst. Irgendwie hatte meine Colectivofahrer aber die Ruhe weg, sodass es auch eigentlich noch später war als halb elf. In der Sala Cuna war es dann voller als normal. Es war kein Kindergarten und manche Kinder waren dann also hier unten. Als ich endlich drin war gab es schon Essen. Also half ich da mit ehe es dann nochmal raus ging auf den neu zementierten Hof und den neu angelegten Sandkasten. Dieses Teufelswerk ist der Grund dafür, dass wenn man die Kinder wickelt oder die Schuhe auszieht oder die Haare macht oder oder oder .. alles voller Sand ist. Das knirscht so wunderbar. Irgendwann haben dann alle - zwar nicht komplett entsandet - geschlafen und es gab Mittagessen. Danach dann die selbe Prozedur wie immer spielen, wickeln, seit neustem ist kuscheln irgendwie auch ganz beliebt und wieder spielen. Zum Schluss noch alles aufgeräumt und nach Hause. Hab dann mal nach n paar Uni's geguckt bei denen ich mich noch bewerben will. Danach wollte ich eigentlich nur kurz dösen bin allerdings voll eingeschlafen und erst abends wieder wach geworden als Lukas zum tanzen gefahren ist. Vollkommen sinnfrei bin ich dann noch einmal runter gelaufen und wieder hoch in mein Zimmer. zZzzZzZz .. und so weiter halt.
Hier noch ein Bild aus der Sala Cuna
Bald kommen dann welche, wie es nach dem Renovieren aussieht
 Mittwoch dann das Selbe wie immer. Kindergarten & Babykrippe. Spannend wurds an dem tag erst am Nachmittag. Lukas war in der Oficina. Es war circa 17.45 Uhr als dann die haustür aufging. Für Lukas noch etwas zu früh der kommt meist nach 18Uhr. Daniel & Mauricio waren im haus und Bruder Paul in Santiago. Wer sollte also kommen. Bin dann also nach vorne zur Tür und ehe ich sah wer dort war, hörte ich es schon "Ay ay ay qué cosa." Pater Stephan der seit Samstag in Pica war, stand in unserem Flur. Er sollte eigentlich Dienstag kommen und da dies nicht der Fall war hab ich mit ihm garnicht mehr gerechnet. Es stellte sich heraus das ich falsch informiert war und er wie geplant Mittwoch kommen sollte. Ich bekam dann die Kurzfassung der letzten 5 Tage in Pica zu hören und das er keine Ahnung hat wie man eine Waschmaschine bedient. Also hab ich dann mal seine Wäsche waschen dürfen. Ganz glücklich darüber war er dann schnell wieder verschwunden und ich wartete auf Lukas um mit ihm einen Film anschauen zu können.

Donnerstag und Freitag war ich dann wie immer Vormittags im Huellitas und Nachmittags in der Sala Cuna. Ich bin an beiden Tagen Vormittags immer so gegen 10Uhr in die Sala Cuna vom Kindergarten gegangen um den Tías "Hallo" zu sagen. Geschlagene 2 Stunden war ich an beiden Tagen jeweils da. Wenn man dich nicht mehr gehen lassen will und anfängt zu weinen um dich davon zu überzeugen bleiben zu müssen dann kannste ja auch nicht so ignorant sein und verschwinden. Bin dann also dageblieben hab mich mit den Tías unterhalten und mit den kleinen Rackern gespielt. Donnerstag war ich dann Nachmittags nachdem ich aus der Babykrippe kam in der Oficina beim Lukas. Hab mich dann mit dem Sohn der Chefin beschäftigt in dem ich mit ihm seine Mathehausaufgaben gemacht hab. Wäre ich nciht da gewesen, hätte er die hundert prozentig nicht gemacht. 'N "Danke" oder so war auch nicht drin. Tz. Nach Feierabend sind wir dann rüber, haben gegessen und Lukas ist dann abends wieder tanzen gegangen. Ich hab noch n bisschen was für meine Bewerbungen getan. Freitag war dann nach der täglichen Arbeitsprozedur noch n bisschen putzen angesagt und in meinem und Lukas Kopf reifte der Plan, Sonntag nach Arica zu fahren. Eine Stadt an der Grenze zu Peru. Um die Umsetzung wollten wir uns am Samstag kümmern.  Abends haben wir dann noch n Film geguckt und sind ins Bett. Wir haben uns diese Woche 3 Filme angeschaut. Mir fällt auf, dass das ganz schön viele sind :D. Denkt ja nicht wir haben keine Hobbys oder nichts sinnvolles zu tun.


Im meiner Gruppe gibts jetzt Gitarren
Wird auch fleißig gespielt.Nicht schön aber laut.
Ausflug in die "Sala Cuna"
Eine ganz eigene kleine  Welt wie ich finde.

















"Guck mal.
Die Tante macht, das wir uns sehen können"
"Coool. Ich will auch mal"

Das wars dann auch erstmal wieder.
Wie mein Wochenende und der Ausflug nach Arica waren, werde ich in einem eigenen Bericht mal schreiben. Wenn es die Zeit zulässt, auch heute noch. Jetzt muss ich aber erstmal Frühstücken.

Hasta luego
Lisa

1 Kommentar:

  1. Naja, hattet ja wieder eine schöne, arbeitsreiche Zeit. Ich wünsche Euch weiterhin viel Erfolg und SPASS bei der Arbeit.

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