Mittwoch, 2. November 2011

November .. Wer braucht ihn schon ?

Hallöchen liebe Leser in der Heimat oder im MaZ-Eisatzland,

lang lang ist's her das ich gebloggt habe, aber jetzt ist es wieder so weit. Nachdem ich letztes Wochenende ja in Pica war, ging am Montag wie gewohnt der Arbeitsalltag los. Schön wars. Denn Sonntag Abend hielt ich es schon kaum noch aus - ich wollte zu meinen Kindern. Ganz schön komisch aber ich vermisse Sie schon schrecklich dolle wenn Wochenende ist.
Ich habe euch ja jetzt schon oft genug beschrieben, wie mein Arbeitsalltag so abläuft also kürze ich das ganze mal ab. Es war wie immer. Ich war immer fleißig im Kindergarten in meiner Gruppe "Transicion" mit einem [ok mehreren (!!)] Ausflügen in die Sala Cuna Menor - der Saal aus dem ich ja dann so schnell nicht mehr raus komme. Wenn ich gehen will, höre ich nur Gebrüll. Kaum eine Sekunde später sagt dann meistens Tía Marina oder Tía Romina "Lisa, tu hijo llora. No puedes ir." Heißt so viel wie:"Lisa, dein 'Sohn' schreit du kannst nicht gehen." Also wieder zurück in den Saal und bespaßen bis er abgelenkt ist. Eigentlich will ich ja auch nie gehen, aber schließlich gibt es noch andere Kinder :P. Zum Füttern und Wickeln geh ich dann aber wieder in die Sala Cuna zu ihm. Den Spaß lass ich mir nicht nehmen und außerdem darf ich ja Wickeln und irgendwie ist es ja wirklich spaßig - finde ich ^^.
Seit wann ist Wackelpudding zum Essen da?
Gespielt wird damit!


Nach dem Mittagessen der Großen Kids, bin ich also wie immer in die Babykrippe gefahren zum Essen. Irgendwie war die letzte Woche da total verrückt. Es wurde täglich getanzt alle waren total aktiv. Das schlaucht ganz schön. Aber die Kids in der Sala Cuna Mayor sind ja keine "Babys" mehr und wollen action total. Gesagt getan.

Einmalig - alle sitzen still.

Ich und meine Sprösslinge










 So ging es dann Montag bis Mittwoch. Donnerstag war im Kindergarten nur halber Tag, sodass ich schon um 12 in der Babykrippe war. Mein "Sohn" war an dem Tag auch dort, weil in der Sala Cuna des Kindergartens nur halber Tag war. Geile Sache also auch da gefüttert, schlafen gelegt und bespaßt. War schön. Ich freue mich immer tierisch wenn er sich freut mich zu sehen *-*.


<3














Dieser Prozess des "sich an die Kinder gewöhnen" läuft aktiv ab aber über alles weitere hab ich keine Kontrolle. Unterbewusst schließe ich alle Kinder in mein Herz und merke sofort wenn eines fehlt. Mittlerweile würde ich mich am Liebsten aufteilen und bei allen gleichzeitig sein denn schließlich zeigen mir die Reaktionen der Kinder wenn ich gehe oder ankomme ja das Sie mich mögen / brauchen wie auch immer. Traumhaft schön. Man kann das Wochenende auf der einen Seite ruhig abschaffen denn das bedeutet ich seh meine kleinen Racker nicht sehe. Auf der anderen bin ich dann doch ganz froh, denn auch ich habe nur begrenzte Kräfte. Das ist das Dilemma :-D.

Freitag hatten wir dann frei, weil wir langes Wochenende hatten. Wegen Allerheiligen war Montag & Dienstag frei also wollten wir nach Putre. Ein kleines Dorf im Norden des Landes. Auf 3500 Metern höhe wollten wir uns einen See, Vulkane, Quellen und alle möglichen Tiere angucken. Wir hatten Proviant, ein Zimmer in Putre und ein Busticket nach Arica, von wo aus es dann nach Putre gehen sollte. In Arica angekommen, mussten wir feststellen, dass dorthin nur ein Bus morgens um 7.00 Uhr fuhr. Gut, dass es schon 10.30 Uhr war. Wir haben versucht noch etwas zu tricksen aber leider waren alle Busse die in diese Richtung fuhren schon weg. Lukas wollte auch nicht in Arica übernachten. Also wollten wir umdisponieren und nach Arequipa fahren. Auf Grund einiger Umstände hat das dann aber auch nicht geklappt und so saß ich schlecht gelaunt mittags um 13.00 Uhr nach nur 3 Stunden in Arica wieder im bus nach Hause. Beschissen war die Fahrt. Irgendwie war das Klo im Bus defekt und eben dieser roch dann wie die Emscher höchst persönlich. Gegen 18 Uhr waren wir dann wieder in Iquique und resigniert ging ich in mein Zimmer. Das Wochenende war also gelaufen .. so ein Rotz. Einziges Licht am Ende des Tunnels - ein Paket aus Deutschland. Ein guter Bekannter hat sich die Mühe gemacht mir jegliche Leckereien die das Marzipansortiment zu bieten hat zu schicken. Auch Hanuta, Kinderschokolade und diverse andere Sache waren dabei. Laune also wieder etwas besser. Abends dann noch Canasta gespielt und schlafen gegangen. Samstag dann die nächste gute Sache. Fussball lief. Zwar war kein Sieg für die Knaben in Schwarz und Gelb drin aber immerhin war der Auftritt überzeugend. Danach ging es an  den Strand. Einfach nichts machen. Sonne genießen und faulenzen. Sonntag dann das selbe und abends dann mit Bruder Paul in die Messe.
Freitag Morgen in Arica - da war noch alles gut

Das "MEGAPAKET" aus Deutschland sogar mit einem Artikel
über die Thiergalerie ;-)

Canasta

Montag kam dann Gabi an. Eine Freiwillige aus Österreich. Mittags bin ich mit Bruder Paul zum Flughafen um Sie abzuholen und als ob sie kein Jetlag hätte, sind wir nach dem Mittagessen zum Strand und abends Halloween feiern gewesen. Sehr erfolgreich. Gabi ist jünger als Lukas und ich und für 2 Monate in Iquique.

Gestern war dann Allerheiligen. Mit Bruder Paul, Lukas und Gabi war ich in der Messe. Da ich hier niemanden auf einem Friedhof liegen habe und mich selbst nicht unnötig runter ziehen wollte, war ich auf keinem gewesen. Aber in Gedanken war ich zu Hause bei meinen Messdienern. Wie gerne wäre ich bei der Gräbersegnung dabei gewesen.
Allerheiligen - der erste Tag in dem von mir so verhassten - ja am meisten gehassten -  Monat. An sich ist dieser Tag ja nicht das Schlimme, aber am Tag darauf gedenkt man wie jeder weiß den Toten - also heute. Wer tut so etwas schon gerne. Wer gedenkt gerne den Toten und wer tut dies gerne wenn der letzte Tod erst 4 Jahre zurückliegt? Heute in 3 Wochen jährt sich das wohl schlimmste mir bisher widerfahrene zum vierten Mal. Dementsprechend ist also auch meine Stimmung. Trübsal blasen ist nicht meine Art aber bis zum Ende des Novembers wohl doch.
Lediglich die Arbeit mit den Kindern lenkt momentan ab. Aber ansonsten geht es mir gut also macht euch keine Sorgen ich bin ja schließlich kein Weichei.

Nächstes mal gibt es dann wieder einen fröhlicheren Bericht der auch schöner zu lesen ist. Ich entschuldige mich vielmals aber bevor ich garnicht blogge lieber so.

1 Kommentar:

  1. Hallo Lisa, wir hatten am 2.11. hier einen wunderschönen, sonnigen Tag. Vielleicht hast Du uns ja das Wetter hierher geschickt. Ja, es waren viele Leute auf dem Friedhof und wenn man so hinhörte, da fiel doch hier und da der Name Lisa ...... Ja, wir haben hier in Castrop noch einen tollen NACHSOMMER und für unsere Verhältnisse ist es sehr warm für die Jahreszeit.
    Wir finden es gut, dass Du so offen über Deine Gefühle schreibst. Aber was Du zur Zeit erlebst, Dein ...... wäre seht stolz auf Dich. Wir wünschen Dir aber trotz ALLEM weiterhin eine gute Zeit. Kopf hoch, Dein Leben geht weiter, auch wenn Du es Dir vor Jahren so nicht vorstellt hast.

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