Mittwoch, 28. September 2011

Neues aus meinem Alltag, dem neuen Gast & dem Abenteuer 'La Tirana'

¡ Hola y Buenas Tardes !

 Eine Woche ist seit dem letzten Eintrag vergangen, allerdings fehlte mir die Zeit schon eher zu bloggen. Aber ich werde nichts von dem Geschehenen auslassen, also verpasst ihr auch nichts. Zunächst einmal: Vor gut einer Woche war hier der Frühlingsanfang. Heißt also:der Winter verdünnisiert sich & die Temperaturen steigen so langsam (mittlerweile friere ich bei 18°C schon). Achja und im Kindergarten wird nicht mehr "INVIERNOOOO" sondern "PRIMAVERAAAA" gebrüllt, wenn gefragt wird in welcher Jahreszeit wir uns denn jetzt befinden.
Kindergarten - ein gutes Stichwort. Letzten Mittwoch begann der Tag natürlich damit, dass ich nach der morgendlichen Prozedur in den Kindergarten fuhr. Vorher allerdings sollte mir klar werden wie die Morgende jetzt, da ja unser neuer Gast - Pater Stephan - da ist ablaufen sollten. Wie jeden Morgen torkelte ich noch Schlaftrunken die Treppe runter um mich meinem um diese Zeit größtem Feind - der kalten Dusche - zu stellen. Da ich um 7.30 Uhr die Erste bin die aufsteht, ist es eigentlich immer still. Nicht so am Mittwoch den 21.September 2011. Alles was ich hörte, war ein klirrendes Glas, das darauf Folgende "Que cosa" und die Erklärung dafür, warum das Glas kaputt gegangen war nämlich: "Este es la culpa del gato porque el es negro."
Dann fiel es mir wieder ein - wir hatten ja Besuch und wäre ich schon ganz bei der Sache gewesen, dann wäre mir schon morgens klar geworden, was für einen lustigen Vogel wir da jetzt im Haus hatten. 
Gegen 8 Uhr kroch dann auch Lukas aus seinem Nest und mit reichlich Verspätung (weil wir ja in Ruhe frühstücken und uns mindestens 180Sekunden lang die Zähne putzen mussten) verließen wir dann das Haus. 
Irgendwie waren an dem Tag nicht viele Kinder da, weil scheinbar viele das lange Wochenende nutzten um Urlaub zu machen auch wenn das irgendwie nicht so ganz passt aber naja egal. Es war auf jeden Fall ganz angenehm da ich ein bisschen mehr Zeit hatte mich mit den einzelnen Kinder zu beschäftigen. Mittlerweile kann ich mich sogar ganz gut mit Ihnen Unterhalten und erfahre immer mehr über Sie. Manche Geschichten sind schon ziemlich traurig und hart, aber um so mehr motiviert und freut es mich wenn ich mit Ihnen spielen und Sie zum Lachen bringen kann. Zum Mittagessen fuhr ich dann wie immer in die Babykrippe. Es gab Fisch - allerdings sind die Köchinnen echte Engel und machen mir dann etwas anderes. Danach ging es zu den Kindern. Auch hier fehlten einige der üblichen Verdächtigen. Trotzdem waren noch genug Babys da, die aus dem Bett geholt und Unterhalten werden wollten. Es dauerte nicht lange, und ich wurde als Pferd missbraucht. Mit den Worten: "Vamos Tia, vamos" startete ich dann im Schritttempo, wechselte ganz schnell über Trab hin zum Galopp. Teilweise musste - da die Kinder auf meinen Schultern saßen - die noch an der Decke hängende Dekoration dran glauben. Als dann Feierabend war, ging ich mit Lukas noch an den Strand seinen selbstgebastelten Drachen steigen lassen. Refugio war mal wieder nciht also haben wir gegammelt.

 

Donnerstag und Freitag dann das selbe Spektakel. Die Routine hat Ihren Platz eingenommen zumindest was den Arbeitsalltag angeht. Freitag war dann im Kindergarten was besonderes. Die Gruppe "Medio Menor" hatte eine Zirkusvorstellung vorbereitet, sodass alle Kinder sich dort trafen um sich eben diese Vorstellung anzugucken. Mit reichlich Verzögerung da die Hauptakteure noch nicht alle Bühnentauglich aussahen, ging es dann los und  wir haben alle herzhaft gelacht. Clowns, Ballerinas, ein Dompteur der seinen Löwen unter Kontrolle hatte und ein eher zierliches Kind in einem Kostüm das Ihn als Kraftprotz darstellte waren die Gründe dafür.Nach dem Kindergarten war ich dann bis 18 Uhr in der Babykrippe. Nach Schichtende, fragte mich Nicole ob ich Ihr nicht eben beim Ausschneiden von ein paar Dingen helfen konnte. Gesagt getan .. War leider doch ein bisschen mehr als ich anfangs dachte. Ausschneiden, auf Karton kleben und wieder ausschneiden.


Zu Hause angekommen war ich dann froh darüber, dass jetzt Wochenende ist. Der Freitag war dann recht langweilig. Wir haben zusammen gegessen und noch gespielt. Pater Stephan hat immer wieder durch lustige Monologe mit den Katzen dafür gesorgt, dass wir alle was zus Lachen hatten. Man stellt sich Beispielsweise vor die Katze, fragt Sie nach der undefinierbaren Farbe Ihres Felles und beantwortet diese im selben Antemzug noch damit, dass die Katze es ja eh nicht weiß und er sich auch gar nicht mehr erklären kann warum er jetzt überhaupt gefragt hat. Oder der eh schon schwarze und immer schuldige Kater wird noch mehr getriezt, in dem man ihm am Schwanz festhält und fragt wohin des Weges er denn sei. Ist keine Katze in der nähe, hat er doch stets gute Einfälle wie: "Schmier doch mal Honig auf das Telefon" oder "Schließ die Tür, denn dann ist sie zu." Ich möchte nicht, dass er nach Pica geht - er ist so witzig.

Am späten Abend riefen wir dann noch Nicole an, die uns seit zwei Wochen damit in den Ohren lag, dass ja am Samstag und Sonntag in der Wüstenstadt "La Tirana" das gleichnamige Fest sei, welches zu Ehren der heiligen Jungfrau Maria gefeiert wird. Dies war allerdings nur das kleine Fest - das große findet jedes Jahr am 16.7 statt. Wir sollten auf jeden Fall mal dort hin. Neben den wunderbar gestalteten Gottesdiensten gibt es auch eine Prozession aber das Highlight sind die traditionellen Tänze die dort aufgeführt werden. Noch schnell ausgemacht wann es am nächsten Tag los geht und dann ging es ins Bett.

Samstag Morgen holte Nicole uns dann ab, wir gingen zum Reisebus der uns für knapp 3€ ins 70Kilometer entfernte La Tirana bringen sollte. Noch hatten wir vor, abends wieder nach Iquique zu fahren. Am Ziel angekommen, ging es dann durch die brütende Hitze, vorbei an den ersten tradiotionell gekleideten Gruppen (1) weg vom Stadtzentrum in Richtung des Hauses von Nicoles Mann(2). Ein kleines unscheinbares "Haus" am Ende einer "Straße" (3).













Erstmal wurde was gegessen, noch wichtiger viel getrunken und kalt geduscht eher es wieder bei 30°C in die Sonne ging. Auf dem Platz vor der Kirche haben wir uns dann schon gegen Mittag die ersten Gruppen angeschaut die mit Ihren Kostümen und eigens angerückter Musikgruppe tanzten was das Zeug hielt.
Vor der Kirche ..


.. und in der Kirche



















Allerdings sollte es erst zum Abend hin richtig los gehen, sodass wir wieder zurück zum Haus gingen, ehe Cristian uns dann La Tirana zeigen wollte. Wir führen zu der ersten Kirche der Stadt. Diese wurde noch aus Lehm gebaut so alt ist sie schon.

Schon wieder vollkommen überhitzt wegen der unerträglich hohen Temperaturen, stiegen wir ins Auto und fuhren auf gut Glück zu einem in der Nähe liegenden Schwimmbad. Natürlich alle ohne Schwimmsachen, weil wir nicht wussten ob das Schwimmbad offen hat. Dort angekommen wurden wir nicht enttäuscht und es war offen. Voller Vorfreude auf das kühle Nass sind wir mit Klamotten oder dem was wir drunter hatten ins Wasser gehüpft. Man tat das gut. Alle zusammen haben uns dann 2Stunden im Wasser treiben lassen. Als wir wieder bei Nicole ankamen, erfuhren wir, dass es Onkel nicht gekommen sei und Lukas&Ich über Nacht bleiben könnten damit wir nicht wieder Heim müssen und somit die Messe auf dem Platz mitbekommen würden. Rosie Aussichten für die Nacht: Ein Ehebett für Lukas und mich. YIHA. Gut erholt, frisch geduscht und gesättigt machten wir uns dann gegen 22.00Uhr auf zum Hauptplatz der Stadt direkt vor der Kirche. Viele Menschen waren gekommen, um dem Bischof von Iquique der diese Messe abielt zu lauschen. Unzählige Gebete wurden gesprochen und Lieder gesungen. Die traditionell gekleideten Gruppen standen ebenfalls in der Menge und warteten nur darauf nochmal tanzen zu dürfen. Beendet wurde die Messe dann mit einem Feuerwerk ehe an jeder Ecke wieder wie wild auf die Pauke gehauen wurde, die Gruppen sich formierten und anfingen Ihre einstudierten Choreographien vorzutanzen. Wahnsinnig geiles Gefühl sag ich euch. Sehr traditionell, so einfach und doch so beeindruckend. Jung und alt, klein und groß indigene und nicht-indigene Gruppen tanzten. Bis in die Nacht wurde getanzt und gefeiert ehe man dann - so auch wir - in sein Bett kroch.
Unser Nachtlager :)
Kirche "La Tirana"






Ohne Masken ..
.. und mit !



So heiß es tagsüber in der Wüste auch ist, so kalt ist es in der Nacht. Eingkuschelt in mehrere Bettdecken wurde dann aber fix geschlafen, bis die Wärme gegen Mittag wieder da war und wir aufstanden um zur Messe zu gehen. Als diese vorbei war, schlugen wir die Zeit bis zum Mittagessen damit tot, uns faul in die Sonne zu legen ehe wir dann aßen und nach Hause fuhren. Jedoch nicht wie geplant mit dem Bus, sondern mit Bekannten von Nicole. 10Leute und deren Gepäck, 3 Hunde, 2 Katzen und mehrer Hamster fuhren mit im Auto. Es war ganz schön eng, aber da ich eh müde war bin ich einfach weggratzt und erst zu Hause wieder wach geworden. Nachdem wir daheim unsere Grundbedürfnisse befriedigt hatten, haben wir noch ein bisschen gespielt und sind ins Bett. Kurz bevor ich ins land der Träume entfliehen wollte, hörte ich das nervige Geräusch der Alarmanlage in der Oficina 3 Häuser weiter. Schon 2 Stunden vorher ging die an allerdings war da nichts. Naja sicherheitshalber bin ich dann zum Lukas und hab ihm gesagt er soll doch nochmal mit mir gucken gehen - vergeblich, denn es war nichts zu sehen. Also wieder ins Bett? Denkste! Grad wieder drin, geht das scheiß Ding schon wieder an. Also noch einmal nach draußen um zu gucken ob da was ist. Als wir wieder nichts sehen konnten sind wir dann aber endgültig ins Bett. Schließlich waren wir totmüde.

So, das wars bis zum Sonntag.
Ich meld mich Ciao ;-)



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